Dienstag, 15. Juli 2008

Reichtum, ins lesebuch für die oberstufe, Armutsgelübde.

STRIZZ, Reiche, FAZ

Kühl (10-20°), aber sonnig. Die frühe Arbeit am Waldrand erinnert mich an die Schülerferienarbeit beim Förster für 2,25 DM/Std. (oder waren es nur 1,25 DM? Lange her, etwa 1962).
Dow und Dax auf Zweijahrestief: 10963 und 6081; 1,5960, WTI 137,23 schwächer .

- 15. Juli 1968: Warschauer-Pakt-Staaten warnen die CSSR vor einer „Trennung von der sozialistischen Gemeinschaft“ : Ulbricht: "Wir waren ganz erstaunt, als wir von der Aufhebung der Zensur in der Zeitung lasen, bei uns hat es das nicht gegeben. " - Der Mann starb im Bett.

- " Im Gespräch: Vermögensforscher Thomas Druyen
„Reichtum ist uns suspekt" ... Haben Reiche ein schlechtes Image?
Reichtum ist den Deutschen suspekt. Wir haben eine sehr verquere Vorstellung davon, welche Leistung welches Einkommen rechtfertigt. Wir gönnen jedem Fußballer seinen Reichtum, aber nicht Unternehmern, die mit einer guten Geschäftsidee ein Vermögen anhäufen. Das ist eine sehr ungesunde Vermögenskultur: Wirtschaftlicher Erfolg wird hinter verschlossener Tür gefeiert. ..." 9.7. FAZ

- Hans Magnus Enzensberger
ins lesebuch für die oberstufe
lies keine oden, mein sohn, lies die fahrpläne:
sie sind genauer. roll die seekarten auf,
eh es zu spät ist. sei wachsam, sing nicht.
der tag kommt, wo sie wieder listen ans tor
schlagen und malen den neinsagern auf die brust
zinken. lern unerkannt gehn, lern mehr als ich:
das viertel wechseln, den paß, das gesicht.
versteh dich auf den kleinen verrat,
die tägliche schmutzige rettung. nützlich
sind die enzykliken zum feueranzünden,
die manifeste: butter einzuwickeln und salz
für die wehrlosen. wut und geduld sind nötig,
in die lungen der macht zu blasen
den feinen tödlichen staub, gemahlen
von denen, die viel gelernt haben,
die genau sind, von dir.

Aus: Hans Magnus Enzensberger, Verteidigung der Wölfe, © Suhrkamp Verlag
Frankfurt am Main 1957. Text: F.A.Z., 15.07.2008, Nr. 163 / Seite 31
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Im Lesebuch angekommen hat uns dieses Belletristengeschreibsel seinerzeit beeindruckt. Ob der schuldversessene Kafka, ob der damals marxistisch ideologisierte Enzensberger - sie desorientieren.


- "Armutsgelübde.
Junge Nonnen fühlen sich reicher durch Entbehrungen.Klosterleben anno 2003: Im bayrischen Aiterhofen verzichten junge Ordensschwestern zwar auf eigenes Geld und Partnerschaften. Trotzdem wird bei den fortschrittlichen Franziskanerinnen viel gelacht – und auch studiert. ..." http://www.unicum.de/evo/2241_1

- - - Übrigens: Weg mit der Mineralölsteuer! 19% Mst. sind genug!