Freitag, 24. Juli 2009

Der Tod und das Mädchen, Ifo-Geschäftsklimaindex, Kernenergie


Der Tod und das Mädchen
Mit dem ewigen Mem der Zweisamkeit geht hier eine schön skurrile Geschichte hochmythologisch zu Ende: Anna Blume mit ihrem Dunkelmann auf dem Weg zum Strom des Vergessens, wo Charon sie übersetzen wird ins Reich der Schatten.
Bravo, Ulf K.! (FAZ)

- ' Ifo-Geschäftsklimaindex
Konjunktur springt wieder an
Hoffnungszeichen am Horizont: Die Rezession der deutschen Wirtschaft wird nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts im Sommer zu Ende gehen. Im dritten Quartal werde die Wirtschaft wieder wachsen, sagt Ifo-Präsident Sinn. Es werde aber nur sehr langsam nach oben gehen. Immerhin: „Die Wirtschaft fasst wieder Tritt.“ ' FAZ


- Kernenergie :
" Die Kernenergie nicht verteufeln.
Im Essay des Bundesumweltministers a. D. Jürgen Trittin im Wirtschaftsteil der F.A.Z. vom 16. Juli wurde unter dem Titel "Die Realitäten der Atomenergie" ein verzerrtes Bild der deutschen Kernenergie gezeichnet. Das Format des Leserbriefes erlaubt mir leider nicht, auf alle Punkte einzugehen, doch folgende Fakten sollten korrigiert werden: Sicherheit wird in deutschen Kernkraftwerken großgeschrieben. Die Aussage Trittins, es gebe vor allem bei den älteren Anlagen mehrere hundert Störfälle, ist nicht korrekt. In den vergangenen Jahrzehnten gab es lediglich drei Ereignisse der Kategorie Störfall in Deutschland. Alle ohne Auswirkung für Mensch und Umwelt. Ausnahmslos alle weiteren Meldungen wurden behördlich geringer eingestuft. Die große Mehrheit entfiel auf die Kategorie Null, sprich ohne oder mit nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung. All dies dürfte dem Umweltminister a. D. auch bekannt sein, denn das Bundesamt für Strahlenschutz dokumentierte in seinem Auftrag alle Meldungen lückenlos.

Auch die Aussagen zur Endlagerung sind verkürzt. Für 90 Prozent des Abfallvolumens wurde bereits mit Schacht Konrad ein Endlager gefunden und genehmigt. Die Einlagerung der dafür bestimmten schwach- und mittelradioaktiven Abfälle soll von 2013 an beginnen. Auch einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ständen wir heute wesentlich näher, gäbe es nicht ein unter Trittin verhängtes Gorleben-Moratorium.

Die Probleme im Bergwerk Asse den Energieversorgern zuzuschieben ist einfach, entbehrt jedoch jedweder Grundlage. Zumal Trittin während der eigenen Amtszeit selbst keine großen Anstrengungen zu deren Klärung unternahm. Selbst Bundesumweltminister Gabriel fragte sich unlängst, was denn sein Vorgänger zum Thema Asse beigetragen habe.

Auch die Behauptung, Kernenergie trage nicht zum Klimaschutz bei, entspricht nicht den Gegebenheiten. Kernkraft spart pro Jahr 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein, das entspricht dem Jahresausstoß des gesamten deutschen Straßenverkehrs mit mehreren Millionen Kraftfahrzeugen. Dies ist eine Tatsache, die nicht von der Hand zu weisen ist. Ohne Kernenergie werden wir die ambitionierten nationalen Klimaschutzziele nicht erreichen können.

Die kommerzielle Nutzung der Kernenergie wurde in Deutschland zu keiner Zeit subventioniert. Dies hat die Bundesregierung mehrfach erklärt. Die Entwicklung der Kernenergie ist auf den Beitrag dieser Energieart zu einem wirtschaftlichen, versorgungssicheren und umweltverträglichen Energiemix zurückzuführen.
Meine Bitte an Jürgen Trittin lautet deshalb: Hören Sie auf, weiter die Kernenergie zu verteufeln. Lassen Sie uns vernünftig über deren Zukunft diskutieren, denn Deutschland kann sich mitten in einer Wirtschaftskrise nicht auch noch eine Energiekrise erlauben.
DR. WALTER HOHLEFELDER, PRÄSIDENT DEUTSCHES ATOMFORUM E.V., BERLIN; LB FAZ 23.7.09