Montag, 14. Februar 2011
Sonnig: Tecsun / Finster: 96,4 % der 10-14 Jahre alten ägyptischen Mädchen
Kleines Radio - großer Zollaufwand - das kann der Staat am besten: kontrollieren, blockieren, kassieren
- So klein es ist, so erstaunlich sind Empfangsleistung und Klang.
Erstaunlich auch, daß der weltbeste Weltempfänger aus Nationalchina, aus Taiwan kommt. Er könnte auch aus Südkorea kommen, aber er kommt jedenfalls aus einem Land, das wie Korea erst nach Abzug der japanischen Besatzer selbständig wurde und sich stürmisch entwickelte.
Auch Ägypten wurde in dieser Zeit selbständig, schon etwas früher sogar, 1922, seine Entwicklung aber wird noch sehr lange brauchen.
Warum ist das so? Warum haben sich Taiwan und Südkorea so schnell industrialisiert, und warum steht Ägypten heute noch am Anfang?
Mit der Demokratie hat es nicht viel zu tun, die hat sich zwar in den beiden ostasiatischen Ländern parallel zum Wirtschaft gut entwickelt, aber “Westminster-Demokratien” sind sie noch nicht geworden. Doch hat der Wohlstand der Bevölkerung stark zugenommen und es herrschen abgesicherte individuelle Freiheiten.
Ägypten aber ist eine arme Autokratie geblieben, aus der anfänglichen Monarchie wurde die kriegslüsterne, sozialistisch beeinflußte und nationalistische Nasser-Diktatur, abgelöst von der moderateren Sadat-Autokratie, die sich gegen große Widerstände von der Nasserschen Kriegspolitik abwendete. Dieser fruchtbaren Linie folgte Sadat-Nachfolger Mubarak weiterhin, obwohl Sadat wegen seiner Friedenspolitik von vier Islamisten der Gruppe Al-Jihad ermordet wurde. Mubarak führte nicht nur keine teuren Kriege, er löste Ägypten auch weiter aus dem sowjetischen Einflußbereich heraus und trieb Handel mit Israel. Den unproduktiven und schikanösen öffentlichen Dienst blähte er nicht weiter auf, wie seine Vorgänger getan hatten, er setzte zunehmend auf eine Liberalisierung der Wirtschaft, die sich positiv auswirkte.
Selbst Schwarzwälder Badeinrichter (DURAVIT) trauten sich jetzt nach Ägypten und schufen Arbeitsplätze (DURAVIT 2700). Angesichts der exzessiven Vermehrung der islamistischen Bevölkerungsteile reichen die Erfolge leider bei weitem nicht aus, um die gigantische Jugendarbeitslosigkeit zu senken. Dieses Hauptproblem Ägyptens ist auf Jahre hinaus nicht lösbar, die islamistische Fruchtbarkeitspropaganda hält sogar noch an und der Islam-Klerus behindert weiter effektiv die Entwicklung eines säkularen Schul- und Ausbildungswesens.
Mustafa Kemal “Atatürk” hat deswegen seinerzeit die Imame entmachtet. Das hat sich ausgezahlt.-
Statt der großen Erfolge Taiwans und Südkoreas kann Ägypten heute nur eines vorweisen: die welthöchste Zahl an weiblichen Genitalverstümmelungen (2005: 96,4 % der damals 10-14 Jahre alten ägyptischen Mädchen, UNICEF).
Die Muslimbruderschaft, die Gewinnerin der nächsten Wahlen, wird dafür sorgen, daß das so bleibt.
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