Montag, 4. Dezember 2017
Religion? Das Gesetz? Meine Perspektive ist die Anthropologie (Humanethologie) und Psychologie. Religion ist dort eine soziale Erscheinung, etwa so, wie sie Thomas Mann in der Erzählung „Das Gesetz“ vor Augen geführt hat. Ein dominanter Mann schafft sich seinen Clan und seine Herrschaftsgruppe und zur Sicherung seiner Macht erfindet er Geister und Götter, oder nur einen Gott, damit die Kontrolle straffer und effektiver wird. Die Religionsideologien variieren weltweit, alles mögliche gibt es da rund um Geister und Götter. Die Anbindung an einen dominanten Häuptling, Priester oder Papst ist aber - direkt oder indirekt - stets vorhanden, weil es sich bei homo um ein Gruppentier handelt mit einer Rangordnung. Der Mann an der Spitze setzt die Religionsideologie ein zur Eigensicherung, zur Eigenvergöttlichung und zur Territoriums- und Reichseinigung. Darin ähneln sich alle Religionen und Religionsführer; man muß sie deswegen nicht alle kennen oder ihre Texte kennen. Wenn man homo kennt, dann weiß man, daß alle - wo auch immer - 2 Beine besitzen, Stoffwechsel betreiben sowie eine Rangordung und eine Herrschaftsideologie mit Geisterdeckung ausgebildet haben. /// Dieter Hattrup liest Thomas Mann ‚Das Gesetz' Nr. 01
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