Samstag, 21. November 2009

Vom Nutzen der Historie für das Leben: Großes Adlerauge sieht besser als Fieselschweifente




Neuteutonisches Credo (Verfluxter Flachs von Flix, FAZ)

Hoher Herbst, aber eine südlichere Strömung läßt die Temperatur wieder auf 13°C steigen - schön.

- Latif: " Global warming appears to have stalled. Climatologists are puzzled as to why average global temperatures have stopped rising over the last 10 years. Some attribute the trend to a lack of sunspots, while others explain it through ocean currents. "At present, the warming is taking a break," confirms meteorologist Mojib Latif of the Leibniz Institute of Marine Sciences in the northern German city of Kiel . Latif, one of Germany 's best-known climatologists, says that the temperature curve has reached a plateau. "There can be no argument about that," he says. "We have to face that fact." The big question is: When will it start getting warmer again?"
--Gerald Traufetter, Spiegel Online, 19 November 2009

- Vom Nutzen der Historie für das Leben. Ein in manchen Details überraschender, großartiger Beitrag! Kommentierendes Merkel-Foto. Bravo, FAZ.
Dem Pelikan vom Sperling
Wehler und die Finanzkrise. Von Daniel Koerfer
/// Hieße besser: Großes Adlerauge sieht besser als Fieselschweifente


- "Westerwelle kann es nicht - die Außenpolitik des Karnevalsprinzen .
Westerwelle dachte wohl, daß Außenpolitik mit den Qualitäten eines rheinischen Karnevalsprinzen zu machen sei.
Mal hier Händeschütteln, mal dort eine schöne Rede und hin und wieder die Ehrengarde abschreiten...? Das Außenpolitik in Wirklichkeit knallharte Interessenpolitik ist, das man dort taktisch und strategisch klug vorgehen muss, das es nicht um die schönen Worte sondern um die richtigen Schachzüge im Verborgenen geht scheint er nicht zu verstehen und erst recht nicht zu beherrschen.
Wir haben einen Außenminister der schlicht überfordert ist. ..." Paul Rabe auf faz.net

- " Zu Füßen oder an der Kehle
18. November 2009 "Die Deutschen hat man entweder zu Füßen oder an der Kehle." An diesen Ausspruch Winston Churchills hat mich der Antrittsbesuch des Außenministers in Warschau erinnert. Ausgerechnet der Mann, der die Deutschen in ihren Bürgerrechten bestärken will, verweigert sie nun einer Bevölkerungsgruppe, deren Leid und Elend nach dem Krieg größer war als das jeder anderen. Als Wahlkämpfer hat Westerwelle viel aus seinen früheren Fehlern gelernt. Als Außenminister scheint er nun abermals eine längere Phase des Lernens vor sich zu haben. Gute Außenpolitik und die wünschenswerte Versöhnung mit Polen sehen anders aus. Jetzt ist er Gefangener seiner verbalen Beflissenheit. Immerhin, ähnlich wie der tschechische Präsident Václav Klaus, hat nun auch Westerwelle ungewollt einen überflüssigen Streit vom Zaun gebrochen, der das traurige Schicksal der Vertriebenen wieder einmal in den Blick der Öffentlichkeit rückt.
Sie glauben gar nicht, wie es einen Vertriebenen wurmt, dass er am 27. September FDP gewählt hat." R. Jansche LB FAZ 19.11.09
/// Gebt's auf, Teutonen, kann man da nur sagen, schließt euch der Schweiz an! Die Schweizer sind sind vielleicht nicht so musikalisch, einen Topos Thomas Manns aus dem Doktor Faustus aufzunehmen, haben aber in ihrer Geschichte bewiesen, daß sie politisch glücklicher handeln. Grüezi!

Oder lieber nach Australien wechseln? In den 1830er Jahren wanderten deutsche Altlutheraner aus Schlesien nach Australien aus, um den katholischen Schikanen der Österreicher zu entgehen.

- Adenauer: "Ein Bundeskanzler der Alliierten? Wegmarken der Geschichte 1949
Mit dem Petersberger Abkommen konnte Adenauer das Ende der Demontagen einleiten / Von Rainer Blasius
Am 4. November 1949 brachte Bundeskanzler Adenauer im Auswärtigen Ausschuss seine Außenpolitik auf die Formel: Es dürften "keine Prestigefragen aufgeworfen werden", und Deutschland könne "nicht den dicken Willi spielen". Nachdem die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten am 10./11. November in Paris getagt hatten, setzten die Hohen Kommissare den Kanzler am 15. November über die Beschlüsse in Kenntnis. Der amerikanische Hohe Kommissar John McCloy meinte, die Liste der alliierten Konzessionen verlange die Bereitschaft Bonns zur Zusammenarbeit. Adenauer beklagte sich darüber, "welchen Angriffen er von der Sozialdemokratie ausgesetzt sei", obwohl vier Fünftel der Deutschen hinter seinen Ansichten stünden. Probleme bereite eine Beteiligung am Ruhrstatut. Die Kontrollbehörde in Essen, der die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und die Benelux-Staaten angehörten, teilte Kohle, Koks und Stahl in Inlandsverbrauch und Export auf; ferner sollte sie wirtschaftliche Konzentration verhüten. ..." FAZ 21.11.
/// Seitdem hat D keinen Kanzler dieser Statur mehr gehabt. Ohne Erhard ging das natürlich nicht, die beiden entsorgten das planwirtschaftliche Ruhrstatut später wohlstandsfördernd.