Freitag, 20. November 2009
Methan, Causa Westerwelle und die Geschichte
Erika Steinbach
- Nicht nur in Rumänien: Der rumänische Präsident Traian Basescu:
"Die politische Klasse schadet Rumänien" '
- " Und kaum einer spricht vom Treibhausgas Methan.
Der Brief von Leser Dr. Horst Hermann "Was in der Klimadebatte untergeht" (F.A.Z. vom 11. November) sorgt in der derzeitigen Klimahysterie für eine notwendige Klarstellung. Ich möchte dazu noch eine Ergänzung machen. Das Kohlendioxid ist ein wichtiges Treibhausgas, das mit anderen Treibhausgasen dazu beiträgt, dass auf der Erde ein lebensfreundliches Klima herrscht. Allerdings liegt sein Anteil in der Atmosphäre weit über der Sättigungsgrenze für seinen Treibhauseffekt. Das bedeutet, dass eine von Menschen bewirkte Änderung des Kohlendioxidgehalts keine messbare Auswirkung auf das Klima hat. Erst eine Reduzierung des Kohlendioxids unter die Sättigungsgrenze für seinen Treibhauseffekt, also auf einen Bruchteil des heutigen Anteils, würde eine Abkühlung des Klimas bewirken. Alle Anstrengungen, den Kohlendioxidausstoß zu mindern, werden daher nur viel Geld kosten, aber keinerlei Effekt auf das Klima und den derzeit beobachteten Temperaturanstieg haben.
Ein anderes wichtiges Treibhausgas ist das Methan. Es wird in der Atmosphäre durch Oxidation mit einer gewissen Halbwertszeit abgebaut, und seine Konzentration pendelt sich daher auf einen Gleichgewichtswert ein, der proportional zur Nachschubrate ist. Da seine Konzentration unterhalb des Wertes für eine Sättigung seines Treibhauseffektes liegt, hätte eine Verminderung seiner Nachschubrate durchaus einen messbaren Effekt für das Klima zur Folge. Menschengemachte Quellen für Methan sind neben Leckagen bei der Erdgasförderung und -nutzung vor allem die Haltung von Wiederkäuern, hauptsächlich Rindern, als Nutzvieh. Aber welcher Politiker oder Klimaschützer hat bisher eine mögliche Reduzierung des Methanausstoßes auch nur erwähnt, geschweige denn gefordert?
ELMAR OBERDÖRFFER, HEILIGENBERG, LB Text: F.A.Z., 20.11.2009
/// Der Reisanbau erzeugt ebenfalls sehr große Mengen des im Vergleich zum CO2 viel langlebigeren Methans. Allerdings gibt es auch die Hypothese, daß diese Gase eine kühlende Wirkung gegenüber der bis 1700°C heißen Thermosphäre der Erde (ab ca. 90 km Höhe) besitzen.
- Causa Westerwelle: „ ... Westerwelle hat recht: Versöhnung ist ein „sensibler Vorgang“. Was er unterschlägt, ist, dass die Sensibilität des Versöhnungsvorgangs alle Seiten berührt, die an ihm beteiligt sind, nicht nur eine. Anderenfalls strebt man gar keine Versöhnung an, sondern schlägt ohne weiteres den Rechtsweg ein oder bleibt der Einfachheit halber lieber gleich verfeindet. Es ist die Pointe des Versöhnungsgedankens, die Versöhnungsbereiten ohne Ansehen der Person zu versöhnen. Westerwelle stört diesen Vorgang, indem er eine Politik der Übererfüllung verfolgt und ohne Not jene Person zur persona non grata erklärt, für die die Vertriebenen einen Sitz im Stiftungsbeirat freihalten. " Geyer, FAZ 20.11.09
- Golo Mann: " ... Wie in Paris Lloyd George dem polnischen Unterhändler einmal zornig ins Gesicht sagte:
' Wir haben für die Freiheit der kleinen Nationen gekämpft, auf die ihr ohne uns nicht die leiseste Hoffnung hattet, wir, Franzosen und Engländer und Italiener und Amerikaner. Sie wissen,ich gehöre selbst einer kleinen Nation an; und es schmerzt mich bitter zu sehen, wie ihr alle, kaum daß ihr noch in das Licht der Freiheit gekrochen seid, Völker oder Teile von Völkern unterdrücken wollt, die nicht zu euch gehören. Ihr seid imperialistischer als England und Frankreich.' " (G.M., Dt. Geschichte, S. 673)( Premier Lloyd George: " The new map of Europe must be so drawn as to leave cause for disputation which would eventually drag Europe into a new war. ")
„ In Oberschlesien wollten die Polen sich mit Gewalt nehmen, was der Friedensvertrag ihnen nur nach einer Volksabstimmung in Aussicht stellte. Die Deutschen setzten sich zur Wehr; Einheiten der Armee, Freikorps, Selbstschutzorganisationen; ein Krieg im Kleinen, mit wildem Haß geführt.“ (G.M., Dt. Geschichte, S. 682f.)
/// Diese sehr alten Auseinandersetzungen (1163 löst Schlesien sich von Polen) sollten endgültig der kriegerischen europäischen Vergangenheit angehören. Die deutsche Seite hat den Nationalismus verabschiedet, die polnische Seite hat das noch vor sich.
- "Badewannen-Kapitän Westerwelle bestimmt ! (?) Basta !!!
Karlheinz Wiechel auf faz.net:
Herr Westerwelle hat auf eine Frage (bestellt?) zu einem Thema geantwortet, dass in jenem Moment nicht zur Debatte stand. Warum ? Um Polen einen Gefallen zu tun oder um den Polen zu gefallen ? Hatte er gar einen Auftrag dazu ?
Das Verhältnis zwischen Polen und Deutschland ist zu belastet und verworren, um es nur alten Männern und neuen Außenministern zu überlassen. Was sagen junge Menschen dazu ? In Polen scheint mir die Jugend ,zwar stramm national und katholisch erzogen, zu einem guten Verhältnis mit Deutschland geneigt zu sein. Und wieviel Prozent der deutschen Jugend interessiert sich überhaupt für dieses Problem.
Mir scheint hier wie dort ein grosser Mangel an länger zurückreichenden Geschichtskenntnissen mitzuwirken . Ein polnischer Freund zeigte mir in Kolberg ein Denkmal des Marschalls Pilsudskis mit der Bemerkung: Das war unser Hitler. Eine ungewöhnliche Einsicht in die eigene , polnische Geschichte.
Frau Steinbach hat sehr viel Positives für die deutsch-polnischen Beziehungen erreicht . Sie könnte mit Mut und Grossherzigkeit einen jungen Deutschen als Vertreter ihre Stelle in dem Gremium anbieten. Das würe ihr zur Ehre gereichen ."
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