Dienstag, 28. Februar 2012

Nichts Genaues weiß man nicht




Das Licht der Sonne trifft kurzwellig auf die Erde (blaue Pfeile) - diese strahlt langwellig (rot) wieder ab.
Es gibt allerdings viele Arten von Wolken - vereinfacht: Höhenwolken und Tiefenwolken; die Faustformel lautet, daß Höhenwolken durch die Reflektion des Sonnenlichts in großer Höhe einen eher kühlenden Effekt besitzen, weil eben nur ein Bruchteil der Sonnenstrahlen überhaupt die Eroberfläche erreicht - und daß Tiefenwolken per Saldo durch die Wärmerückstrahlung eine wärmende Wirkung ausüben, dies insbesondere nachts, denn tagsüber sorgt eine Wolkendecke für Kühlung, weil sie weniger Sonnenlicht zum Erdboden durchläßt.
Die Wolkenbildung ist im Zusammenspiel mit der Sonne also der entscheidende Faktor im Klimageschehen, alles andere läuft unter zweitrangige Einflußgrößen.

(Bild bei http://meteoklima.wordpress.com/2012/02/22/abkuhlung-durch-tiefere-wolken/#comment-23)




- Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V. (IfT) Leipzig: “Trotz dieser wichtigen Beziehungen zwischen Mensch, Aerosolen und Wolken sind die physikochemischen Prozesse von Aerosol- und Wolkenbildung und die Wechselwirkungen mit Gesundheit und Klima noch wenig verstanden. Dies liegt vor allem an Schwierigkeiten bei der Analyse der beteiligten kleinsten Stoffmengen und an dem komplexen Verhalten troposphärischer Mehrphasensysteme, deren Einzelprozesse in der Atmosphäre nicht klar getrennt beobachtet werden können. In der gegenwärtigen Klimadiskussion zum globalen Wandel spiegelt sich diese Kenntnislage in den sehr viel größeren Unsicherheiten in allen zu Aerosol- und Wolkenwirkung veröffentlichten Zahlen im Verhältnis zu Treibhauseffekten der Gase wider.” www.tropos.de/ift_institut.html

- “... Der bisher unbekannte Wolkenhalo, so schreiben die Forscher jetzt in den "Geophysical Research Letters", habe wie alle Aerosole einen großen Einfluss auf die Strahlungsbilanz, gehe aber bisher nicht in die entsprechenden Berechnungen ein. Bislang hat die Forschergruppe den Wolkenschleier nur an einzelnen, besonders großen Wolken genau untersucht. Die Wissenschaftler nehmen aber an, dass jede Wolke von einem solchen Halo umgeben ist. Eine typische Verteilung der Wolken zugrunde gelegt, könnten dann mehr als dreißig Prozent der bisher für wolkenfrei gehaltenen Himmelsfläche in Wirklichkeit von dem Wolkenhalo "verschleiert" sein. Wenn sich diese bisher nur aus wenigen Satellitenmessungen abgeleiteten Ergebnisse bestätigen sollten, müssten eine Reihe von Klimamodellen korrigiert werden. In ihnen würden dann nämlich der Aerosolgehalt der Luft und damit das Rückstrahlverhalten der Atmosphäre deutlich unterschätzt.” (Bislang übersehen: Feine Wolken-Halos: Ist die Rückstrahlung der Erdatmosphäre stärker als erwartet?
HORST RADEMACHER, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.05.2007)