mi 10° stürmisch, regn.
- Mit den Bäumen stürzt die grüne Hoffnung
Von Joachim Müller-Jung
Allen Gesetzen zum Trotz: Die Entwaldung geht weiter, wie hier in Pará
FAZ 11. März 2008 Es ist der Kampf der Bilder gegen die Zahlen, der am Amazonas tobt: die Bilder eines Umweltministers, Valmir Gabriel Ortega aus dem Bundesstaat Para, der sich auf die Jagd nach Holzfällern und Landbesatzern gemacht hat. An seiner Seite einige hundert bis auf die Zähne bewaffnete Bundespolizisten und über ihm Armeehelikopter, die im Zusammenspiel mit Satellitenexperten des nationalen Fernerkundungszentrums die Einsatzkräfte lotsen. Ihre Fahndungsziele: illegale Holzfäller, brandrodende Landnehmer, unangemeldete Sojaproduzenten. So sieht der Regenwaldschutz in diesen Tagen im Nordosten Brasiliens tatsächlich aus. Es soll ein Signal der Entschlossenheit sein, das die Regierung Lula um die Welt schickt.
Gleichzeitig aber reißen jene unheilvollen Nachrichten nicht ab, die kurz vor Beginn der Polizeiaktion eine nur zwei Jahre anhaltende Phase der Hoffnung jäh beendet haben: Die Bäume fallen, und sie brennen wieder. Und wenn die Beobachtungen zutreffen, über die brasilianische und ausländische Wissenschaftler in diesen Tagen wieder verstärkt berichten, dann werden auch die ehrgeizigsten ökologischen Ambitionen am Amazonas kaum Früchte tragen.
Schwerer Rückschlag nach gefeierten Rückgängen
Die Heinrich-Böll-Stiftung muss von dieser Zuspitzung der Lage etwas geahnt haben. Allerdings ist sie ihr auch ein wenig selbst zum Verhängnis geworden. Denn Umweltminister Ortega, der als einer der Hauptredner des Amazonas-Kongresses in Berlin vergangene Woche eingeplant war, hatte kurzfristig wegen des Polizeieinsatzes alle Auslandstermine gestrichen. Statt seiner versuchten ein paar Dutzend Vertreter seiner Umweltbehörden sowie diverser anderer Forschungs- und Nichtregierungsorganisationen, die sich zuspitzende Situation am Amazonas zu erhellen.
- Mein kleines Klima-Manifest
1. Warmzeiten sind gute Zeiten. Nicht zufällig erschien der Mensch im warmen Holozän im warmen Afrika.
2. Warmzeiten sparen Heizkosten.
3. Der kühle Sommer 07 ließ sehr an Erwärmung zu wünschen übrig.
4. Den weitaus größten Einflußß auf das Wetter haben Wolken und Wasserdampf. Diese Forschung steht noch ganz am Anfang. Schon aus diesem Grunde hängen die Vermutungen des Klimapolitikerverbandes IPCC völlig in der Luft. Es gibt aber noch sehr viele weitere Schwachpunkte.
5. Da das Klima auf der Erde seit vielen Millionen Jahren stark schwankt, ist es sinnvoll, sich dann an dem Ort anzupassen, an dem tatsächlich Veränderungen auftreten.
6. Für die Gemeinde der CO2-Gläubigen habe ich vier pragmatische Vorschläge:
I. Die Brandrodungen beenden und weltweit aufforsten, da der Wald sowohl CO2 verbraucht als auch die Sonneneinstrahlung stark reduziert.
II. Die Laufzeiten der deutschen Kernreaktoren verlängern, sie haben über viele Jahre gezeigt, daß sie sicher sind.
III. Den Neubau von inhärent sicheren Hochtemperatur-Reaktoren vom Typ Jülich (HTR) planen, die sich bei Kühlmittelverlust selbsttätig abschalten.
IV. Eine größere deutsche Beteiligung an dem Fusionsforschungsreaktor ITER leisten.
Für alle vier Maßnahmen gibt es gleich mehrere gute Gründe.
Wolf Doleys doleys@netcologne.de
- "Greenpeace siegt vor dem BGH
Erlaubt: Müller-Milch ist Gen-Milch.
Freunde werden sie nicht mehr: Greenpeace und Müller-Milch. Umso weniger nach der jüngsten Entscheidung des Bundesgerichtshofs: Demnach darf die Umweltschutzorganisation die Produkte des Milch-Großverarbeiters nun offiziell als „Gen-Milch“ bezeichnen." // Schlaglicht auf die Erbärmlichkeit des deutschen Bildungswesens.
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