mo 10°, mi 17° heiter: Er ist's
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen,
- Horch von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike:
- Lenz, Schweigeminute: Wo sind sie geblieben, die Klugheitslehren? Haben uns die Alten nichts Kluges mehr mitzuteilen? "Liebe und Triebe" ist die Domäne des Schlagers; nach Walsers einschlägigem Elaborat kommt nun schon wieder eine Spätpubertätsgeschichte im Vorabdruck der FAZ. Goethe, ganz der Empfehlung Horaz' folgend, kleine Albernheiten in das kluge Planen zu mischen, hat seinen Faust II mit "der Weisheit letztem Schluß" zuende geschrieben - das bleiben die Viertelskünstler der Gegenwart schuldig. Sie tauchen ein in den Neuaufguß der Pubertät; das zweite Mal, meinte Marx, geschähen die Dinge als Farce. Nicht immer hatte er unrecht.
- "60 Jahre Bundesrepublik. Der 60. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik wirft seine Schatten voraus. Jörg Lichter, Christian Neßhöver und Katharina Slodczyk haben darauf reagiert und Beiträge für eine Serie im "Handelsblatt" als Buch zusammengefasst. Die Autoren bieten keine wissenschaftliche Wirtschaftsgeschichte, sondern vielmehr ein Panorama der Entwicklung in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Lichter, Jörg: Wunder, Pleiten und Visionen. FAZ.NET 21. April 2008. // 1974 setzte der ÖTV-Vorsitzende in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld eine 11%ige Lohnerhöhung für den öffentlichen Dienst, für die Besitzer der sicheren Arbeitsplätze durch. Und im folgenden Jahr stieg die Zahl der Arbeitslosen erstmals über die Millionengrenze. Sie ist seitdem stark gestiegen, ebenso wie die Staatsverschuldung hochgetrieben wurde. Nach statistischen Beschönigungen liegt die Arbeitslosigkeit heute bei 3,5 Mio., das sind 8,5 % (Schweiz 3,2%, USA 5,2%). Die Kanzlerschaft Willy Brandts markiert den Wechsel zur asozialen Phase in der Gechichte der Bundesrepublik.
- Renaissance des Nordsee-Öls, 21. April 2008 " Hier wird investiert: Die Ölplattform Alwyn wird wieder aufgerüstet
21. April 2008 Die Ölplattform Alywn in der Nordsee hat in den vergangenen Jahren viel Rost angesetzt. Am sogenannten "Kopf des Bohrlochs", dort, wo das Gemisch von Rohöl, Gas, Wasser, Kondensaten und Kohlendioxid in den Pipelines aus dem Meer aufsteigt und in ein Gewirr von Rohren, Tanks und Pumpen eintritt, macht die bröckelnde Farbe der Korrosion Platz. "Ich gebe zu, dass es nicht sehr neu aussieht", sagt Bill Cardno, Leiter der Ölplattform des französischen Konzerns Total. "Doch die Technik hier ist voll funktionsfähig und sicher. Das bestätigen uns die Prüfer, die unsere Anlagen alle sechs Wochen unter die Lupe nehmen", berichtet der schottische Manager.
Alle Welt redet von neuen Ölfeldern, die für den steigenden Energiebedarf gebraucht werden. Dabei sind viele alte Lager noch gar nicht ausgebeutet. Nun erlauben es der technische Fortschritt und der steigende Ölpreis, aus den vermeintlich ausgelaugten Fördergebieten mehr herauszuholen. "Als wir hier 1987 mit der Ölförderung anfingen, dachten wir, dass das Feld 15 bis 20 Jahre hält. Heute können wir mit weiteren 20 Jahren rechnen", freut sich Cardno. Die Plattform Alwyn erlebt daher ihren zweiten Frühling. Gerüste werden gebaut, Wände gestrichen und neue Wohneinrichtungen für die Arbeiter angefügt. Vor allem aber: Neue Rohre werden verlegt, denn von immer weiter entfernten Bohrstellen pumpen die Arbeiter Öl und Gas kilometerweit an, um es auf Alwyn zu trennen, zu behandeln und an Land weiterzuleiten. Neue Messmethoden sowie verfeinerte Bohrtechniken in alle Richtungen und Tiefen von bis zu sieben Kilometern verlängern der Nordsee das Leben als Ölreservoir. Bisher konnten bei typischen Ölfeldern häufig nur 20 bis 30 Prozent der Vorkommen gefördert werden. "Heute sind beispielsweise bei einem Feld wie Ecofisk in der norwegischen Nordsee mehr als 50 Prozent möglich", sagt Yves-Louis Darricarrère, der Chef der wichtigsten Total-Konzernsparte Exploration und Produktion.
Ein neues Ölfeld namens Jura
Total wird im Mai oder Juni - nur rund eineinhalb Jahre nach der Entdeckung - im nördlichen Teil der Nordsee ein neues Ölfeld namens Jura anpumpen, das die Reserven von Alwyn um 50 Prozent erhöht. Zudem nehmen die Franzosen zusammen mit anderen Unternehmen erstmals vielversprechende Bohrungen westlich der Shetland-Inseln vor. Auch die Konkurrenz ist daher zuversichtlich. "Einige unserer Anlagen sind 32 Jahre alt, doch wir sind immer noch sehr aktiv in der Nordsee. Wir befinden uns in einem lebhaften mittleren Alter", sagt eine Sprecherin von Shell.
- Übrigens: Ohne Steuern würde der Sprit weniger als die Hälfte kosten. Zum Beispiel 72 Cent (Superbenzin derzeit ca. 1,44).
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