Freitag, 11. Juli 2008

Weltbevölkerung, EKD, Moralismus, Golo Mann, Armutsrisiko

15-18°, regnerisch; abends 15°, die Grillen zirpen trotzdem.
"Entspannte Downbeats und chillige Sounds": Ansage auf KLASSIKRADIO

- "Religion und Wahrheit. Im Fegefeuer des Gottesmanagements. Die Religion stirbt nicht aus, doch sie ändert ihren Gehalt, meist nach den Bedürfnissen des Individuums. Der Soziologe Ulrich Beck sieht in diesem Wandel eine Chance. Eine Religion, die ihren Macht- und Wahrheitsanspruch verloren hat, kann endlich tolerant werden: Sie kann Frieden schaffen, statt Wahrheit zu verkünden. ..." FAZ.NET Feuilleton07. Juli 2008

- " Die Heuschrecke als Gottesanbeterin. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) strebt einen "neuen Dialog" mit Unternehmern an und versucht, das Verhältnis der Kirche zu Unternehmern und marktwirtschaftlichen Positionen von Belastungen zu reinigen. ... Statt auf politische Vorgaben müsse man in der Sozialen Marktwirtschaft, so die EKD, auf die Fähigkeit und die Bereitschaft der einzelnen Menschen setzen, den Zwang des Marktes mit dem ethisch Gebotenen zu vereinbaren. ..." F.A.Z.08. Juli 2008 // Das sind nüchternere Töne, als sie in der Vergangenheit zu hören waren. Die leise Abkehr vom Sozialismus erfordert aber weiterhin zu begreifen, daß die spezifischen Funktionssysteme nach eigenen Regeln funktionieren und nur so erfolgreich sind. (Vgl. http://docs.google.com/Doc?docid=dfxbprhp_447g6pndthc&hl=de)
- OXFAM ! Die gibt's immer noch. Einmal gut, immer gut. Und vom guten Spendensammeln läßt sich auch gut leben, wie unlängst bei UNICEF zu erfahren war: Tagessätze bis 1200 €. Da macht der Moralismus Spaß. Die Hilfeopfer von OXFAM & Co. aber geraten in Abhängigkeit und Passivität und bäuerliche und kleingewerbliche Tätigkeit wird zerstört.
- Im 18. Jahrhundert betrug die Weltbevölkerung etwa 700 Millionen (Carr-Saunders, Willcox) - heute ca. sechs Milliarden mehr: 6 Mrd. 711 Mio. Menschen leben 2008 auf der Erde : jedes Jahr 80 Millionen ( 80.000.000) mehr : Bevölkerungsexplosion frißt Wohlstand.

- - Doch weil schon Ablaßhandelspriester
Von Ängsten gründlich profitierten
Sind wir vorsorglich auf der Hut:
Was gut sich gibt, ist längst nicht gut.

- ' Geringeres Armutsrisiko in Deutschland.
ppl. FRANKFURT, 8. Juli. Der Anteil der von Armut bedrohten Menschen liegt in Deutschland mit 13 Prozent deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 16 Prozent. Auch das Ausmaß der Altersarmut und der Jugendarmut sind geringer als in den meisten anderen Ländern der Europäischen Union, zeigt die neue europaweite SILC-Statistik. In den skandinavischen Wohlfahrtsstaaten schneidet die Gruppe der jungen Erwachsenen überraschend schlecht ab. ... Am niedrigsten sind die Quoten in den Niederlanden und überraschenderweise in Tschechien (10 Prozent). In Bulgarien soll das Armutsrisiko mit 14 Prozent nur knapp über dem in Deutschland liegen ... Der Ökonom moniert, dass die Methode der "bedarfsgewichteten" Armutsmessung ein verzerrtes Bild liefere. Dies ist dann der Fall, wenn sich die Familienstrukturen ändern. "Die Bedarfsgewichtung unterstellt, dass ein Paar, das gerade an der Armutsgrenze lebt, falls es sich trennt, ein Drittel mehr Einkommen braucht, um immer noch über die statistische Armutsgrenze zu kommen", erklärt Sinn. In der Zunahme der Single-Haushalte sieht er den Hauptgrund für den Anstieg der statistisch gemessenen Armut bis 2005. "Die deutschen Familien lösen sich auf, und die Statistiker zählen mehr armutsgefährdete Personen." '
Text: F.A.Z., 09.07.2008, Nr. 158 / Seite 1 ( s. http://docs.google.com/Doc?id=dfxbprhp_487c34qwqf6 )

- "Wenn der Geist schwindet, soll der Atem weichen", meinte einst Golo Mann. Der Feuilletonist Schirrmacher spricht von "Selbstmord".

- Auch im sumpfigen Wasser des Aberglaubens spiegelt sich der Satz vom Grunde.

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