Montag, 29. September 2008
Bayernwahl, Hypo Real Estate, Eichengreen
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- Bayernwahl: FDP drin, Linke draußen, SPD -1%, CSU 43,4% - kein schlechtes Ergebnis. Huber und Beckstein sind solide Politiker, haben aber nicht die Ausstrahlung des Sozis Seehofer und nicht die stählerne Stoiberfaust. Die innere Sicherheit Bayerns wird leiden durch den Zwang zur Koalition mit der linken Bayern-FDP.
- Es wird nicht langweilig: "Milliarden für Hypo Real Estate. Bund und Banken retten Dax-Konzern vor dem Aus. Erstmals steckt ein Dax-Konzern tief im Strudel der Finanzkrise. Der Bund bürgt mit 35 Milliarden Euro für den schwer angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate.
- Kafkas Prosaskizze zur Finanzkrise: „Hoffnungslos fuhr in einem kleinen Segelboot um das Kap der Guten Hoffnung. Es war früh am Morgen, ein kräftiger Wind blies. Hoffnungslos steckte ein kleines Segel auf und lehnte sich friedlich zurück. Was sollte er fürchten im kleinen Boot, das mit seinem winzigen Tiefgang über alle Riffe dieser gefährlichen Gewässer mit der Gewandtheit eines lebendigen Wesens glitt.“ Kafka, Prosaskizze (Kafkas Sätze (72))
- "Barry Eichengreen. Die Parallelen zur Asien-Krise . Ursachen und Konsequenzen der Finanzkrise sind unter Ökonomen weiter umstritten. Gibt es historische Vergleiche, die weiterhelfen? Barry Eichengreen ..." 27.9. FAZ // Lesenswerte Analyse!
- "Marktmechanismus. Zum Artikel "Ordnungspolitische Brille ablegen - Auswege aus dem Teufelskreis der Finanzkrise" (F.A.Z.-Wirtschaftsteil vom 19. September): Ganz anders, als Hans-Jörg Rudloff wahrhaben möchte, ist nicht Marktversagen die Ursache für das Desaster im Finanzsystem der Welt. Der Markt hat - genau und sine ira et studio besehen - das getan, was man vernünftigerweise vom Marktmechanismus erwarten darf, wenn man so handelt wie geschehen. Versagt haben Menschen und Institutionen; und ihnen wäre energisch auf die Finger zu klopfen.
Zum Possenspiel der KfW gewendet, eine simple Wahrheit: Überweisungen in solchen Größenordnungen, wie sie an Lehman erfolgten, werden in einem ordentlich geführten Bankhaus vom Vorstand mindestens gegengezeichnet. Da gibt es nicht die geringste Frage. Aber die KfW ist kein Bankhaus; die Vorstandsmitglieder brauchen daher die Qualitätsmerkmale von Bankvorständen nicht nachzuweisen. Aber die KfW hat - neben der Wahrnehmung ihrer Zentralaufgaben - hochriskante Bankgeschäfte gemacht und ist - mit Verlaub - auf die Schnauze gefallen. Und dafür ist in allererster Hinsicht der Vorstand verantwortlich und auch zur Verantwortung zu ziehen. Im Übrigen wäre es wohl vernünftig, in die Aufsichtsgremien von öffentlichen Banken und bankähnlichen Instituten (wie die KfW) nicht Politiker, sondern Fachleute zu entsenden.
PROF. DR. HANS HEINRICH NACHTKAMP, MANNHEIM, LB F.A.Z., 29.09.08, S. 8
- "Sinneswandel. Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin. Lange glaubte der Dramatiker David Mamet, „dass der Staat korrupt, der Mensch prinzipiell gut sei und alle Unternehmer Ausbeuter seien.“ Das ist vorbei. „Ich habe jahrzehntelang einen linken Standpunkt vertreten, aber ich glaube, ich habe meine Meinung geändert“, schreibt er nun. Ein Gastbeitrag. ..." 20.4.08 FAZ
- "...Ist auch die Entstehung des Islams ein Teil der antiken Kirchengeschichte?
Schon der Islamforscher Friedrich Schwally hat 1919 gesagt: Die Theologen sind sich nicht bewusst, dass der Islam ein Teil unserer Kirchengeschichte ist. Je genauer man sich mit dem Koran beschäftigt, desto deutlicher sieht man, dass im Ursprung des Korans eine Form des Christentums lag. Wahrscheinlich erst ums Jahr 800 wurde daraus eine eigenständige Religion.
Was sind die zentralen Belege?
Wie gesagt, die syrische Kirche hat Jesus immer als Propheten, als Gesandten Gottes gesehen. Der syrische Kirchenvater Afrahat nennt Jesus oft den „Großen Propheten“, nicht den Sohn Gottes, sondern den Sohn Marias, und auf diese syrische Theologie geht der Koran zurück.
Sie haben geschrieben, dass „Muhammad“ eigentlich eine Bezeichnung für Jesus sei.
„Muhammad“ heißt „der Gelobte“, und die ersten Münzprägungen, auf denen dieser Titel erscheint, tragen ausschließlich christliche Symbole, das Kreuz, die Taufe Jesu oder Ähnliches. Der Kalif Abd al-Malik hat in Jerusalem den Felsendom errichtet, der als erstes muslimisches Bauwerk gilt, aber eine Kirche war. Die Inschrift, die er im Innern anbringen ließ, ist ein rein christologischer Text. Es wird polemisiert gegen die These, Jesus sei der Sohn Gottes. Der zweite Satz heißt, Muhammad sei der Knecht Gottes, denn der Messias Jesus, Sohn Marias, sei . . . und so weiter. Dies ergibt keinen Sinn, wenn man es auf Mohammed bezieht. Wenn man, wie Christoph Luxenberg vorschlägt, „muhammad“ wörtlich übersetzt und den Satz so liest: Gepriesen sei (muhammad) . . ., dann ist er auf den danach erwähnten Jesus zu beziehen. Abdallah, der Knecht Gottes, ist eine alte syrische Bezeichnung für Jesus. Später wurde die Inschrift gelesen: Mohammed, Sohn des Abdallah. Es gibt viele Texte, die unverständlich bleiben, solange man eine Person Mohammed annimmt. ..." Ist Jesus der Prophet des Islams? Vieles am Christentum, was Erbe der Antike ist, ist uns heute nur noch als Mythos verständlich. Ein Gespräch mit dem Theologen Karl-Heinz Ohlig über erfolgreiche Religionen und die Frage, wie man von Muhammad auf Jesus kommt." FAZ 28. September 2008
- Stoppte den Großkriegsverbrecher Napoleon: Geburtstag des britischen Admirals Lord Horatio Nelson am 29. September 1758 .
- Stoppte den Großkriegsverbrecher Hitler nicht: "29. September 2008. Vor siebzig Jahren wurde das Münchner Abkommen getroffen. Das Treffen von Chamberlain und Hitler 1938 gilt bis heute als Höhepunkt der „Appeasement“-Politik - und als Warnung, Diktaturen nicht zu unterschätzen. Ein Gespräch mit dem britischen Historiker David Reynolds." FAZ
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