Dienstag, 28. Oktober 2008
Frankreich-Deutschland, VW, Ncube, Aisha“
Charles de Gaulle und Konrad Adenauer in der Krönungskathedrale von Reims, wo sie dem Versöhnungsgottesdienst beiwohnten, der dem wenig später unterzeichneten deutsch-französischen Freundschaftsvertrag vom Januar 1963, den sogenannten Elysée-Vertrag, vorherging. FAZ
-1°-10° s/b , kann man nicht gerade Klimaerwärmung nennen. Dow 9065 (+11%) WTI 62,72
- Sloterdijkt: Theorie der Nachkriegszeiten, 2008: ' Entfaszinierte Nachbarschaft. Peter Sloterdijk hat die deutsch-französischen Beziehungen nach 1945 im Auge und blickt auf die Große Revolution und Napoleon zurück. Mehr als 150 Jahre erstreckten sich die von den „französischen Angriffen ausgelösten Reaktionsketten“. Seither ist alles ganz anders. Die Bewohner Europas haben „den geschichtlichen Passionen den Rücken gekehrt“. Den Deutschen bescheinigt der Philosoph deswegen ein „Syndrom der anmaßenden Schwäche“: „Sie neigen zu der Überzeugung, sie hätten aufgrund ihrer vergangenen Verbrechen einen höheren Anspruch darauf erworben, in einer Welt zu leben, in der es keinen Krieg gibt. ... In Reims haben de Gaulle und Adenauer ihre Nationen entnapoleonisiert und damit den Weg zu einer entfaszinierten Nachbarschaft geöffnet.“ ' Rez. FAZ 27.10. // Ist doch alles ganz nett gelaufen, insgesamt, man kann zufrieden sein. Die gemeinsame Währung € wird weiter für zunehmenden gutnachbarschaftlichen Verkehr auf allen Ebenen sorgen. Lernen könnten die beiden Länder voneinander beim nationalen Selbstbewußtsein: Die Franzosen könnten erfahren, daß etwas weniger auch bekömmlich ist, die Deutschen könnten lernen, was das überhaupt ist. Auch bei der Kernkraftnutzung und der Erhard'schen Ordnungspolitik ließe sich viel gegenseitig übernehmen, der französische Atomstrom hat, wenn schon nicht etwas Faszinierendes, so doch etwas Elektrisierendes.
- Abstruse, absurde, alberne Spielereien bei wenigen Stückzahlen (nur noch 6% umlaufend): VW Stammaktien zwischen 360 und 1000 € - , gemessen an den Gewinnen sind sie etwa 40 € wert wie die Vorzugsaktien.
- " Ein Hoffnungsträger für den Kontinent . Trevor Ncube ist ein kompromissloser, freier Verleger. Seine Blätter gehen das Regime in Zimbabwe an und beförden die Demokratie in Afrika. / ... " FAZ 27.10.08
- Die Narren der Phil.Fak.: "... Eigene Forschungsergebnisse als Religion.
Man lasse sich diese Geschichte auf der Zunge zergehen: Gebeten, einen „blurb“ zu verfassen, einen dieser verkaufsfördernden Ein-Satz-Begeisterungsausrufe für den Umschlag, reagierte Denise A. Spellberg, Historikerin am Middle Eastern Studies Department der Universität von Austin, Texas, mit einem Aufschrei des Entsetzens. Das Buch greife islamfeindliche Klischees auf und könne von Muslimen als Provokation aufgefasst werden. Nur: Wie kam Spellberg zu diesem Urteil?
Denise A. Spellberg ist die Autorin einer Studie aus dem Jahr 1994 mit dem Titel „Politics, Gender, and the Islamic Past. The Legacy of Aisha“. Es handelt sich um eine kluge Dekonstruktion der Aisha-Legenden mit den in den Gender Studies entwickelten kulturkritischen Mitteln - bei genauem Hinsehen eine viel größere Provokation als der Roman von Sherry Jones. Bei ihrer Beurteilung des Romans hat Spellberg jedoch aus ihren eigenen Forschungsergebnissen selber wieder eine Religion gemacht: Eine Darstellung von Aisha anhand der von Spellberg ja schon dekonstruierten Legenden gilt ihr als unsachlich, als schlechte Literatur, ja als moralisch verwerflich. In einem Leserbrief an das „Wall Street Journal“ vom 9. August verlangte sie, dass eine Literatur, „die die Zivilisation voranbringen will, die Geschichte richtig darstellen sollte“. ... ' Die Geschichte von Aisha, Liebling des Propheten, Rez. FAZ 28.10.
- Kommentar auf der Luhmann-Liste: Es geht hier um Geldwirtschaft, um Finanzwesen, um staatsmonopolistisches Zentralbankwesen, ein Subsubsystem von Finanzprodukten, das mit der Güterwirtschaft nur über die Kreditschöpfung und Anlagen verkoppelt ist. Dieses Subsubsystem besitzt eine hohe Buchgeldselbständigkeit, verbunden mit höherer Komplexität als in der Realgüterwirtschaft. Die Höhe der staatlich regulierten Leitzinsen weltweit sind der Spielraum. Steuerungmöglichkeiten der Politik bestehen in der Leitzinspolitik, die aber global agieren muß (wenn die US-Zentralbank den Leitzins erhöht bei 0,5% japanischem Leitzins, dann ist das nicht sehr wirkungsvoll, weil viele Agenten sich dann im Yen verschulden und das Geld in die Immobilienmärkte nach Calif. und Florida bringen, was dort die Zinsen drückt, was unverantwortliche Kreditnehmer anlockt, die dann später ihre Kredite nicht mehr bedienen können und dann mal eben eine Subprimekrise weltweit auslösen; da die Zentralbank aber ohnehin der Meinung war, daß Kredite sozial sein sollten, also billig, also völlig unverantwortlich, mußten die Finanzingenieure andere Ertragsmöglichkeiten erfinden, was ihnen großartig gelang, wenn nicht viele Häuslebauer so blöd gewesen wären, sich verantwortungslos zu überschulden, was die besten Finanzkreationen überfordert, wenn das Subsubsystem weltweit vernetzt ist. Es begegnen sich sozusagen zwei Komplexitätsextreme im gleichen Subsubsystem: "besoffene" Kreditnehmer und hochkomplexe Finanzprodukte, die die Kreditrisiken abstrahiert millionenhaft verteilen, was so lange sehr gut funktioniert, so lange die Kreditnehmer ihre eingegangenen Verpflichtungen einhalten.) - Zwei Komplexitätsextreme im gleichen Subsubsystem: da hätte Luhmann noch einen Aufsatz zu schreiben. Scheint mir.
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