Strizz, Reiche, FAZ
CCNet 160/2008 - 5 November 2008 -- Audiatur et altera pars
BARAK OBAMA AND THE FUTURE OF CLIMATE AND ENERGY POLITICS
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Many congratulations to President-elect Barak Obama. May you be a wise and competent leader of the United States of America facing difficult times.
--Benny Peiser, Editor CCNet
Over a two-year campaign, Barack Obama laid out a vision for the nation's future in soaring speeches that enthralled his audiences. With his victory in the presidential election on Tuesday, those goals will collide with daunting realities.
--Jim Drinkard, AP, 5 November 2008
- SGL Carbon gute Zahlen, Ausblick verhalten, Vossloh erhöht Prognose. BMW ruft größte Krise der Unternehmensgeschichte aus.
- " Wir brauchen die Magnetschwebebahn . Zu Ihrer Meldung "Starke Behinderungen im Bahnverkehr" (F.A.Z. vom 22. Oktober): Bei vielen technischen Systemen werden Risikoanalysen für deren Einzelkomponenten durchgeführt ..." 3.11.
- Medienentwicklung oder: wie das Prekariat incl. seiner Kinder immer prekärer wird: "
29. Oktober 2008 FAZ. Elf lange Tage hat es gedauert, bis die Führung der nicht immer zu Recht als ehrwürdig geltenden BBC auf einen unappetitlichen Skandal im eigenen Hause reagierte. Während die Zahl der Einzelbeschwerden bei der öffentlich-rechtlichen Anstalt auf rekordverdächtige 18.000 wuchs, die Medienaufsichtsbehörde Ofcom eine Untersuchung ankündigte, Boulevard- und Qualitätspresse in seltener Eintracht nach Konsequenzen riefen, Premierminister Gordon Brown und der konservative Oppositionsführer David Cameron von „inakzeptablem Verhalten“ sprachen, beschränkte sich der Sender noch am Mittwochmorgen auf den lapidaren Hinweis, der Vorfall werde weiter untersucht.
Da war der Imageschaden längst angerichtet. Bevor der Skandal am Nachmittag das Parlament erreichte und der BBC endgültig über den Kopf zu wachsen drohte, zog der urlaubende Generaldirektor Mark Thompson in letzter Minute doch noch die Reißleine: mit einer „persönlichen und uneingeschränkten Entschuldigung gegenüber Andrew Sachs, seiner Familie und den Gebührenzahlern“ sowie der Suspendierung der Moderatoren Russell Brand und Jonathan Ross. Beide stehen für eine international selten wahrgenommene Seite der BBC: Auf der Jagd nach den Quoten insbesondere unter jüngeren Zuschauern steuert sie ihre Unterhaltungsprogramme immer ungehemmter ins Vulgäre. Russell Brand hat sich inzwischen entschuldigt, er habe sich in die Anrufe und die Situation hineingesteigert („caught up in the moment“), Jonathan Ross hat in einer öffentlichen Erklärung sein „pubertäres und gedankenloses Verhalten“ bedauert.
Geschmacklosigkeiten auf dem Anrufbeantworter
Im Zentrum des Skandals stehen unappetitliche „Telefonscherze“, mit denen Brand und Ross den 78 Jahre alten Andrew Sachs traktierten, einen Schauspieler, der in der Rolle des begriffsstutzigen spanischen Hoteldieners „Manuel“ aus der unübertroffenen Hotelsatire „Fawlty Towers“ von John Cleese in den siebziger Jahren zur nationalen Berühmtheit wurde. Weniger bekannt ist, dass Sachs, Sohn deutscher Juden, sich 1938 als Achtjähriger mit seiner Familie gerade noch aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Großbritannien retten konnte.
In der von Brand moderierten Radioshow, die am 16. Oktober aufgenommen und zwei Tage später auf dem populär ausgerichteten BBC Radio 2 zwischen 21 und 23 Uhr gesendet wurde, hinterließen Brand und Ross vier Nachrichten auf dem Anrufbeantworter von Sachs, der eigentlich als Gast vorgesehen war. Zu den vielen Geschmacklosigkeiten, die beide auf Band sprachen, gehörte der mit ordinärsten Formulierungen gespickte Ausruf von Ross, Brand habe mit Sachs' Enkelin geschlafen.
Mit Usama-Bin-Ladin-Kostüm zur Arbeit
In immer neuen Anrufen, die vorgeblich der Entschuldigung dienten, vergrößerten die Unterhalter genüsslich den Skandal, der bemerkenswerterweise danach eine Woche lang fast unbemerkt blieb. Erst als das Massenblatt „Mail on Sunday“ am vergangenen Wochenende berichtete, der BBC könne eine polizeiliche Untersuchung wegen Obszönität ins Haus stehen, wurde die Öffentlichkeit dann hellhörig.
Allerdings ist der Skandal weder ein Ausrutscher - in den vergangenen Jahren musste die bisweilen auch unfair angegriffene BBC einige peinliche Enthüllungen überstehen - noch sind Brand und Ross unbeschriebene Blätter. Der 33 Jahre alte Brand, der seine Heroin- und Sexsucht jüngst in einer peinlichen, indes prächtig verkauften Autobiographie ausbreitete, verlor seinen ersten Fernsehjob beim Musiksender MTV, als er am 12. September 2001 mit Usama-Bin-Ladin-Kostüm zur Arbeit erschien.
Der beim Publikum populäre, 48 Jahre alte Fernsehmoderator Ross fiel immer durch ordinäre Pointen auf. 2006 etwa fragte er den gerade gewählten Oppositionsführer Cameron, ob dieser sich als Heranwachsender in Gedanken an die damalige Regierungschefin Margaret Thatcher selbst befriedigt habe. Gleichwohl stockte die BBC, die parallel dazu kräftig Stellen abbaute, sein Jahresgehalt auf 7,5 Millionen Euro auf: Er sei „tausend BBC-Journalisten wert“, rühmte sich Ross sogleich. ' FAZ 30.10.08
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