Sonntag, 14. Dezember 2008
Eischaos in den USA, Jane Goodall, Ehrenzeiten
Eischaos in den USA . Ein Eissturm hat den Nordosten der USA lahmgelegt. (Bild: Focus)
- Nacht-Frost im Rheinland und Schneefälle in Tirol und Norditalien - typisch für die Erderwärmung. Warm anziehen!
- " Orden und Ehrenzeiten . Es fanden Zeremonien unbegrenzten Ausmaßes statt: Diesen Eindruck macht Alteuropa auf Kinder eines prosaischen Zeitalters. Eine Magdeburger Ausstellung" dokumentiert das emblematische Zeitalter... " Der Bürgermeister und die Ratsherren von Cambridge leisten dem Rektor der Universität den Friedenseid" (um 1588) FAZ 12.12.
- "Flo, Freud und rosa Fleisch
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.12.2008, S. 34
Jane Goodall: Leben und Hölle der Affenforscherin.
Viele werden sie kennen, die Geschichten über das unschuldige englische Mädchen, das in den sechziger Jahren ohne große Erfolgsaussichten als Tiernärrin nach Tansania reiste und als Schimpansenforscherin bald zu Weltruhm kam. Zu lesen waren die in den vergangenen Jahren immer wieder, auch aus ihrer eigenen Feder. Kann also ein Hörbuch etwas Besonderes bieten, das zwar keine grundsätzlich neuen autobiographischen Fakten liefert, die Geschichten dieses ungewöhnlichen Lebens jedoch in einer wunderbar authentischen akustischen Kulisse anbietet? Ganz bestimmt. Denn auch mit 74 Jahren hat Jane Goodall, die hier eindeutig Regie führt, noch ihr unvergleichliches Gefühl für die Inszenierung ergreifender Momente. Sie findet die richtigen Worte, und sie kommen am besten an, wenn sie diese selbst spricht.
Von Beginn ihrer Forschungen an hat sie diesen Blick für die großen Augenblicke entwickelt. Sie hatte seinerzeit natürlich Glück, den vertrauensseligen Schimpansenmann "David Greybeard" zu finden, der ihr bereitwillig seine Meisterstücke der bis dahin völlig unbekannten tierischen Werkzeugkunst demonstrierte. Aber irgendwie schien ihr Erfolg auch kein Zufall zu sein, so viele schicksalhafte Begegnungen hatte sie in kürzester Zeit angesammelt. In dem Hörbuch schildert sie, wie ihr Weg zur Schimpansenforscherin vorgezeichnet war und wie sie schließlich in ihre heutige Rolle als Umwelt- und Tierschutzaktivistin mündete. Es war alles andere als ein gerader Weg, vielmehr einer mit ungemein vielen amüsanten und rührenden, aber immer wieder auch erschütternden Episoden. Im zarten Alter von anderthalb Jahren zum Beispiel lag das Londoner Stadtmädchen mit einer Handvoll Regenwürmer im Bett. Sie habe damals dreingeschaut, sagte ihr später die Mutter, als würde sie sich fragen, wie es die Würmer schaffen, ohne Beine zu laufen.
Goodall lässt auch den Krebstod ihres Mannes nicht weg, sie schildert, akustisch untermalt mit gefühllos nachvertonten Kommentaren und authentischen Feldaufnahmen, wie sie die furchtbare Entdeckung machte, dass ihre Schimpansen Pavian-Kinder verspeisten. Das Kreischen der Affen wechselt zu angenehmen Rhythmen indigener Musik, wenn sie über ihre mühselig finanzierten Initiativen zum Schutz der Schimpansen und zur Selbsthilfe der Menschen berichtet. Eine hörenswerte Autobiographie mit einem zutiefst ethischen Anspruch - einer, wie ihn kaum ein anderer Naturforscher dieser Tage für sich beanspruchen kann.
JOACHIM MÜLLER-JUNG, Jane Goodall: "Mein Leben". Galila Hörbuchverlag, Etsdorf am Kamp 2008. 1 CD, 70 Min., 14,95 [Euro].
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