Freitag, 19. Dezember 2008
Äthiopien, Brandt
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- - "Äthiopien - Eine neue Frau für den Wunderheiler
Die Me'enit leben in Westäthiopien nahe der Grenze zum Südsudan, aus dem sie im 18. Jahrhundert vor Krieg und arabischen Sklavenhändlern flohen. Dort gehörten sie zu der Gruppe der Surma.
Kurdi stammt aus einer Häuptlingsfamilie, die allerdings in der kommunistischen Ära Äthiopiens diese traditionelle Funktion nicht ausüben durften. Seitdem die Stammesordnung wieder zugelassen ist, übt Kurdi die Häuptlingsfunktion als Staatsbeamter aus. Auch Lontido, der Medizinmann des Stammes, darf erst seit Ende der kommunistischen Herrschaft seinen Beruf wieder offen ausüben.
"Äthiopien - Eine neue Frau für den Wunderheiler" gibt durch die Geschichten von Kurdi und Lontido einen differenzierten Einblick in das Leben der Me'enit. Lontido, der bereits zwei Frauen hat, möchte ein dritte, Longia, heiraten, doch der Blick in die Eingeweide eines geschlachteten Ochsens, eine Art archaisches Orakel, prophezeit nur Unglück für diese Ehe. Kurdi wiederum muss als Regierungsbeamter mit harten Konflikten zurechtkommen und hat bereits vier Frauen. Was die Regierung von Kurdi verlangt - unter anderem das Eintreiben von Steuern -, liegt nicht unbedingt im Interesse der Stammesmitglieder. Deren Anliegen ist es vor allem, den Einfluss der Likörhändler zu mindern.
Höhepunkt der Dokumentation ist die Beerdigung von Longias Mutter, drei Wochen nach ihrem Tod. Die Beerdigungsrituale sind in diesem Stamm besonders aufwendig; sie beginnen mit der Totenwache und enden mit dem Schlachten eines weiteren Ochsen, aus dessen Eingeweiden erneut die Zukunft gelesen werden muss." arte 18.12.08
- Brandt. Offener, vielversprechender Ton, viel Illusionismus: Ich habe Brandt damals auch gewählt. Im Rückblick muß ich konstatieren, daß er in der Innenpolitik Illusionismus aller Art verbreitete, den 'Radikalenerlaß' ausgenommen. Allerdings ging von seiner Ostpolitik mit der eingelösten Zusage der Zulassung einer Neugründung der KPD als DKP ein starker Impuls für den Neomarxismus aus, der es der SED-Diktatur erlaubte, die DKP mit ihren Hilfsorganisationen DVZ, VVN, MSB, SDAJ, Heinrich-Heine-Initiative u.a.m. für ihre Zwecke zu nutzen. Bis heute ist dieser Neomarxismus einflußreich, nicht nur in der SED-Nachfolgerin "Die Linke". Wie weit die Anerkennung der kommunistischen Diktaturen einschließlich der Kreditbewilligungen deren Herrschaft verlängert hat, bleibt schwierig zu entscheiden. War die Politik Johannes Pauls, von der SPD beargwöhnt, nicht die zielführendere? Im Vatikan, im Büro des Papstes gab es keinen Agenten Günter Guillaume als Intimus des Chefs. 1974 wurde mit Guillaume einer der engsten Mitarbeiter des Kanzlers Brandt als SED-Agent enttarnt. In der Konsequenz, Querelen mit Wehner (in Moskau: "der Herr badet gerne lau")und Schmidt spielten ebenfalls eine Rolle, trat Brandt am 7. Mai 1974 zurück. Seine Bilanz ist leider ganz überwiegend negativ. Er scheint völlig unfähig gewesen zu sein, das Propaganda-Geplappere der SED und der KPdSU zu durchschauen und wahrzunehmen, daß sie kurz vor dem wirtschaftlichen Kollaps standen. Sein größtes Verdienst liegt wohl in seiner offenen Kommunikation, in seiner Entspannungsrhetorik. (Zu: Erinnerung an Willy Brandt. Der Kanzler, der aus der Kälte kam, FAZ 18.12.08)
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