Donnerstag, 30. Juli 2009
Zeitalter der Erleichterung der schweren Dinge, Größenzunahme der Zeitungsbilder
Nach der Mahd - den Herbstwind sieht man nicht - 16-19°C tr
- Erfreulich: "F.A.Z. gewinnt - Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung mit ausgezeichnetem Start.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) setzt ihren Erfolgskurs auch bei der ma 2009 Pressemedien II fort: Sie steigert ihre Reichweite um 41.000 auf 885.000 Leser (+4,9 Prozent). Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) - das erste Mal erhoben - erzielt mit fast einer Million Leser (968.000) ein hervorragendes Ergebnis. ..." 27.7.
- Was sagt die Größenzunahme der Zeitungsbilder über unsere Zivilisation? Mehr Analphabeten?
- Benn (1886-1956): "Wir befinden uns im Zeitalter der Aphorismen und Anthologien, im Zeitalter der Offerte, des Reizangebots, der Schmackhaftmachung, man kann auch sagen im Zeitalter der Erleichterung der schweren Dinge. Mundgerecht soll alles gemacht werden, keiner soll mehr an einer selbstbestellten und selbstbeurteilten Hauptnahrung herumkauen müssen, die vielleicht seinem Gebiß Schwierigkeiten macht. ... also: Kleine Bissen, vorgekaut, weichgekocht." Benn, Ges. W., ed. Wellershoff, Bd. 7 (Verm. Schr.), S. 1794
Etwa zur gleichen Zeit sprach Hesse vom "feuilletonistischen Zeitalter".
- Aus dem Schattenreich der SED:
28. Juli 2009 "... Die Texte des Autors lesen sich spannend - die Geschichte etwa des einstigen Stasi-Majors aus Schwerin, Sylvester Murau, der im Oktober 1954 die DDR verließ. Im hessischen Heubach fand der "Verräter" eine Bleibe. Und von hier wurde er in einer Juli-Nacht 1955 von zwei gedungenen Kriminellen betäubt und in die DDR verschleppt - unter tätiger Mithilfe der eigenen Tochter. 1956 wurde Murau vom Bezirksgericht Cottbus zum Tode verurteilt und in Dresden hingerichtet. Die Tochter aber heiratete später den in den Fall ihres Vaters involvierten Stasi-Offizier. Schreiber hat das Familiendrama aus dem Mielke-Milieu bis hinein in konsternierende Details rekonstruiert, heute noch lebende Beteiligte befragt, auch ehemalige MfSler, sogar die Tochter, und Akten gesichtet. Nicht zuletzt in der aufwendigen, gewissenhaften Recherche zeigt sich seine Stärke. Auch andere Beiträge seiner Sammlung belegen das - so seine Skizze über Siegfried Rataizik (nicht "Rataizick"), den langjährigen Chef des Zentralen Stasi-Gefängnisses Berlin-Hohenschönhausen. "Sein klares Feindbild hält das scheinbar unerschütterliche Ich intakt. Schuldgefühle? Von wegen!" Fall für Fall wird ausgebreitet. Von Alexander Schalck-Golodkowski bis zu Rudolf Maerker, einst SPD-Kreisvorsitzender in Bonn, der nach seinem Tode als IM "Max" entlarvt wurde. Meldungen aus dem Schattenreich der Stasi. ..." FAZ
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen