Freitag, 14. August 2009
Akademikerinflation, Wilhelm v. Humboldt
Müßte sein Geld heute selbst verdienen: Wilhelm v. Humboldt (1767-1835)
Die Sonne läßt sich wieder blicken! 15-20°C
- Akademikerinflation: " Diplome und Krawalle .
Krise und Bildungsexpansion: Es gibt immer mehr überqualifizierte Akademiker.
Vor einigen Wochen demonstrierten Studenten in Berlin unter anderem für mehr Studienplätze. Eine Woche lang traten die Bildungsaktivisten in ... ' Mangel an Ingenieuren und Schlossern (ja: Schlossern). Wir haben dagegen keinen Mangel an Architekten, Juristen, Kommunikationswissenschaftlern und Germanisten.' ..." 12.8.09 FAZ Jan Grossarth
/// Es war einmal ein Erbe, der hieß Wilhelm v. Humboldt, ein gescheiter Mann mit Geschmack und, zumindest für den damaligen, geringen Wissensstand, großer Bildung, die er immer weiter ausbaute, weil das sein Hobby war und er sonst auch nicht viel zu tun hatte, wozu er gezwungen gewesen wäre. Zwischendurch war er einmal preußischer Kultusminister (1809/10) und ordnete das gesamte Schulwesen neu. Er unterschied in seinem "Königsberger Schulplan" Elementarunterricht und Schulunterricht, wobei der letztere zur Universitätsreife führen sollte, zur Universität, wo "der junge Mann zwischen der Schule und dem Eintritt ins Leben eine Anzahl von Jahren ausschließend dem wissenschaftlichen Nachdenken an einem Orte (sich) widme, der Viele, Lehrer und Lernende in sich vereinigt." (W.v.H, Bildung u. Sprache, ed. Cl. Menze, 1959, S. 103)- So konnte man es halten, und das war gar nicht schlecht, denn der junge Mann erbte, als Bürgersohn den Beruf des Vaters, als Adelssproß den Pfründenstand der Familie. Beschäftigungsprobleme gab es dergestalt nicht, die treten erst später in der funktional differenzierten Gesellschaft auf, in der nicht mehr die Herkunft über das Erwerbs- und Berufswesen entscheidet, sondern die individuelle Eignung und Berufswahl. Da spielt die Vorbereitung auf das Berufsleben einschließlich der frühen Vorbereitung und Hinführung auf die große und schwierige Berufswahlentscheidung eine lebensentscheidende Rolle. Da geht es nicht mehr nach dem schönen Erbenprinzip Humboldt. Schade. Aber unvermeidlich. Und schade ja auch nicht für die abhängigen Bauernkinder, die nicht mehr an die Adelscholle genagelt sind. Schön eigentlich für alle, die individuell wählen wollen. Aber sie müssen eben ihr Geld selbst verdienen, wo Humboldt von den leibeigenen Bauern lebte.
Ist das Humboldt'sche Ideal einer freien, allgemeinen, berufsunnützen Bildung damit tot? Keineswegs, wenn sie als schönes Hobby betrieben und auch selbst bezahlt wird. Rentner können und sollen sich das leisten. Aber auch diejenigen, wenigen Studenten, die noch Zeit und Hirn frei haben neben ihrer Hauptsache, dem Berufsstudium. Und bereits in der Grundschule muß sich das Stoffauswahlprinzip stark danach richten, was unabdingsbare Lebensanforderungen ausmachen: Technik vor allem, Lesen, Schreiben, Rechnen, Ökonomie, Menschenkunde. Damit sind die meisten Schüler völlig ausgelastet, den anderen bietet man Zusätzliches: Musikausübung, Waldlauf, Schwimmen, deutsche und internationale Literatur, Mathematik, Kunst, technische Werkstatt. Dieses Programm sollte bleiben bis zur Berufsentscheidung, ob mit oder ohne Studium. Zur Werthaltung des Unterrichts gehören stets Schulgeld und Studiengebühren, die im Rahmen von Leistungsstipendien auf eine symbolischen Betrag gesenkt werden können. Damit dürften sich die vielen lernunwilligen, arbeitsscheuen "Studenten", die sich in der Philosophischen Fakultät herumtreiben und dort das Lernklima stören, allein schon durch den Lärm in Vorlesung und Seminar, anders orientieren und die Steuerzahler entlasten. (Nach Angaben eines GEW-Sprechers brechen 40% der Lehramtsstudenten ihr Studium ab. Ich nehme an, daß darunter viele sind, die einfach nur herumstudiert haben ohne klare Vorstellungen und ohne Studierinteresse. Eine ganze Reihe solcher Studenten habe ich im Seminar kennengelernt.)
- KK Laufzeitverlängerung: "1.In den USA hat das KKW Vogtle mit 2 Druckwasserrektoren (Leistung je 1150 MW) die Bewilligung für 20 Jahre zusätzliche Betriebslizenz bis 2047 bzw. 2049 erhalten. Damit haben bereits 54 der 104 KKW-Blöcke in den USA eine Bewilligung über 60 Jahre Laufzeit. Zur Zeit liegen weitere 12 Anträge für Laufzeitverlängerungen vor. (atw, 54.Jg. (2009) S.489) Zum Vergleich: Biblis A 1167 MW, Biblis B 1240 MW wollen Rot+Grün nach 32 Jahren Betriebszeit abschalten." www.buerger-fuer-technik.de
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