Donnerstag, 29. Oktober 2009
"Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn", Georges Geisterwege
Blüht so heimlich in der dritten Reihe - ein George-Blümlein? Nein, es ist Sedum telephium, die`Herbstfreude´, alias Fetthenne oder Fette Henne.
- Klima / Geoinsitute :
Interview zu Klimawandel und Erdpolitik, 28.10.09 FAZ
"Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn
Drei große deutsche Geoinsitute stellen sich quer zur internationalen Klimapolitik. Statt nur über Temperaturen und Emissionen sollte über ein Erdsystemmanagement verhandelt werden, sagen die drei Direktoren. In Kürze soll das auf der gemeinsamen Konferenz "Klima im System Erde" in Berlin besprochen werden. Im Gespräch erläutern sie ihre Motive.
Die Klimadiplomatie hat formuliert, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad über das vorindustrielle Niveau steigen zu lassen. Warum kritisieren sie das in der Einladung zu Ihrer Konferenz?
MOSBRUGGER: Es ist zwar sinnvoll, sich ein Ziel vorzugeben, aber niemand wird Ihnen sagen können, ob mit dessen Erreichen das Problem gelöst ist. Das ist die eine Sorge. Wir wissen zu wenig, um sagen zu können, wo die Schwellenwerte für die wichtigsten Klimaelemente liegen. Das Problem, vor dem wir stehen, ist viel komplizierter als nur ein Klimawandel. Wir müssen das gesamte System in Betracht ziehen. Wenn ich das Zwei-Grad-Ziel erreiche und alle Tropenwälder abgeholzt sind, habe ich nicht unbedingt den Planeten, den die Gesellschaft haben will.
HÜTTL: Das Klima ist dynamisch. Im Laufe der Erdgeschichte gab es immer wieder dramatische Veränderungen, die weit über eine solche Grenze von plusminus zwei Grad hinausgingen. Und das war allein auf natürliche Faktoren zurückzuführen. Wir haben diese Faktoren heute nicht abgeschaltet, sie wirken weiter. Keiner von uns bestreitet den menschgemachten Anteil am globalen Wandel. Aber: Obwohl die Begrenzung der anthropogenen Einflüsse unbedingt notwendig ist, erreichen wir damit keine Klimakonstanz. ...
MOSBRUGGER: Ich denke, Modelle sind die besten Werkzeuge, die wir haben, um Zukunsftszenarien zu entwickeln. Aber man muss auch die Schwachstellen erkennen, die sie haben, und ich behaupte, die Schwachstellen sind nicht immer ausreichend dokumentiert. Das sage ich als jemand, der sich in der älteren Erdgeschichte auskennt, der weiß, dass die Klimamodelle typische Treibhausklimata, wie wir sie rekonstruieren können, nicht abbilden. Eine historische Situation, die komplett eisfrei ist und wo Wälder bis in achtzig Grad nördlicher Breite vorkommen, das bekommt man in Modellen bisher nicht hin. Da können Sie das Kohlendioxid hochfahren bis auf 1000 ppm, aber sie bekommen in achtzig Grad nördlicher Breite kein frostfreies Klima hin. Dennoch wissen wir, dass es das früher gegeben hat.
... " FAZ
- Hochlohnpolitik: Bauer-Verlag wird die Druckerei in Köln schließen und in Polen drucken. FAZ 28.10.
- Beate Uhse: "Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage; Weh dir, daß du ein Enkel bist!" (Faust I, Schülerszene) - Die Uhse wurde eines ZEITZEICHENS gewürdigt, affirmativ. Artikel zur Empfängnisverhütung und entsprechende Literatur standen am Anfang dessen, was wohl heute eher eine aufdringliche Pornoplage genannt werden muß.
- Was würde Georg Picht heute zur Pornoplage sagen? Ulrich Raulff forscht unermüdlich in Sachen Stefan George, im Interview mit Lorenz Jäger kommt auch Picht vor ("Wie hat George unser Land geprägt?", FAZ 24.10.09, s.a. Cord Riechelmann, "
Willkommen im Landerziehungsheim!"
FA Sonntagszeitung, 25.10.2009, zu Ulrich Raulff: "Kreis ohne Meister: Stefan Georges Nachleben. Eine abgründige Geschichte".)
"Ich habe auch Hellmuth Becker noch gekannt, den Sohn des Kultusministers. Ich wusste immer, dass es Verbindungen von George in die Reformpädagogik gab. Schon sehr früh, in Wickersdorf, dem Landschulheim; etwas weiter entfernt auch in Salem, der Schule von Kurt Hahn. Stärker wieder in dem Internat Birklehof im Schwarzwald, wo Picht wirkte." (Raulff) Im Sommer 1968 hielt Picht auf Anregung Johannes Schlemmers (sicher auch aus dem George-Kreis, darf man vermuten) zwölf Vorträge, die der Süddt. Rundfunk sendete. Einer widmete sich einem "Welt-Erziehungsproblem", dort heißt es ausgangs: "In ihrem tiefsten Kern ist die Bildungskrise eine moralische Krise der heutigen Welt. Man glaubt nicht an den Vorrang des Geistes, und weil man nicht an den Vorrang des Geistes glaubt, vermag man die materiellen Probleme nicht zu lösen." (Georg Picht, Mut zur Utopie, Piper 1969)
Da spuckten die Geister dann in die Hände und schickten alle, die ihren Namen fehlerfrei schreiben konnten, zu Gymnasium und Hochschule. Das hat uns eine zehntelgelehrte Barbarei eingetragen und Beate Uhse viele Freunde.
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