Donnerstag, 12. November 2009
Depression, kaltes US-Wetter, Eis auf dem Kilimandscharo, Kernkraftwerke, islamische Recht
2°C - 7°C R/W
- Depression: 1. symptomatische D. infolge von Organerkrankungen 2. endogene D. ohne erkennbare äußere Ursache. Dafür "konnten inzwischen Erbfaktoren als wesentliche Ursache nachgewiesen werden. Neurobiologische Befunde belegen, daß im Gehirn biochemische Prozesse 'enrgleist' und neuronale Schaltkreise gestört sind. ..." Lex. d. Neurowissenschaft Bd. 1
- US-Wetter: NOAA National Climatic Data Center (NCDC), State of the Climate, National Overview, October 2009: * The average October temperature of 50.8°F was 4.0°F below the 20th Century average and ranked as the 3rd coolest based on preliminary data. ' (s. http://wattsupwiththat.com/)
- " Eis auf dem Kilimandscharo - wie lange noch?
Die Eisfelder auf dem Kilimandscharo, Afrikas höchstem Berg, schmelzen in rasantem Tempo weiter. Von 1912 bis 2000 hatten sich die Flächen des ... " FAZ 11.11.09. Da hat Lonnie Thompsen aus Ohio (State Uni. Col.) wohl nicht gelesen, was die Glaziologen der Universität Innsbruck um Georg Kaser und Thomas Mölg sowie der University of Massachusetts (s.u.) schrieben. Daß die Leute aus Ohio als Hinterwäldler gelten, ist natürlich eine bösartige Verleumdung. Aber Hand aufs Herz: Hat Lonnie aus Ohio wohl davon gehört, daß die Römer in Sandalen über die eisfreien Alpen (Hannibals Elefanten waren sogar barfuß!) marschierten? Die fanden das sogar prima. Warm fanden die gut. Finde ich auch. Was kümmert den Waldschrat aus Ohio das Eis auf dem Kilimandscharo?
- Schnee auf dem Kilimandscharo
Fälschlicherweise wird das Kilimandscharo-Massiv mit dem höchsten afrikanischen Gipfel - dem 5895 Meter hohen Kibo - immer wieder als Zeugnis der Klimaerwärmung herangezogen. Tatsächlich sind die Gletscher zwar schon massiv geschmolzen. Doch die extrem schneereichen Monate dieses Winters haben die Glaziologen der Universität Innsbruck um Georg Kaser und Thomas Mölg sowie der University of Massachusetts in ihrer Überzeugung bestärkt, dass der Gletscherschwund des Kilimandscharo wenig mit der Temperatur, viel hingegen mit dem Niederschlag zu tun hat. Um bis zu achtzig Zentimeter seien die Eisschilde auf dem Vulkanmassiv allein in diesem Winter gewachsen. Für die Forscher, für die das Durchkommen zu den Wetterstationen auf den Plateaus diesmal besonders schwierig war, ist das ein weiteres Indiz dafür, dass das vor einigen Monaten noch anlässlich der Klimakonferenz von Nairobi propagierte totale Verschwinden der Gletscher innerhalb der nächsten zwanzig Jahre wohl voreilig war. Das sei ein längerfristiger Prozess. Zuletzt haben die Forscher in den "Geophysical Research Letters" (doi:10.1029/2006GL027084) deutlich gemacht, dass schon der besonders starke Rückzug der Kilimandscharo-Gletscher vor etwa hundert Jahren vermutlich von einer plötzlichen Veränderung atmosphärischer Strömungen verursacht wurde, die dazu geführt hatte, dass weniger feuchte Luft aus dem Indischen Ozean das tropische Ostafrika erreichte. Zunehmende Trockenheit beobachten die Forscher auch in jüngster Zeit. Die Temperatur spiele beim Verschwinden der tropischen Gletscher auf dem Weltnaturerbe eine "klar untergeordnete Rolle". FAZ 23.4.07, S. 34
- ' "Unsere Kernkraftwerke sind noch nicht am Ende ihrer Laufzeit"
Die neue Bundesregierung denkt darüber nach, die Laufzeiten von Atomkraftwerken zu verlängern. Den Energiekonzern RWE würde das freuen, auch ... in den USA mit 80 Jahren und in den Niederlanden mit 60 Jahren operiert werde ... ' 28.4.09 FAZ
- Th. Mann: "... nannte voller Stolz Adorno. Die Stirn des Olympiers umwölkte sich. Katja Mann rettete die Situation, indem sie schnell sagte: ' Tommy, das ist doch der unmögliche Mensch, der glaubt, er habe den DOKTOR FAUSTUS geschrieben!' " Udo Kollatz, Bonn, LB FAZ 5.11.09
- Das islamische Recht. Geschichte und Gegenwart, Mathias Rohe: C. H. Beck, München 2009. XV und 606 S., Fr. 64.90.
7.11.2009, Neue Zürcher Zeitung; Rez. Tilman Nagel: "
Lohn und Strafe im Diesseits und im Jenseits
Mathias Rohe über Geschichte und Gegenwart des islamischen Rechts
⋅ Im klassischen islamischen Recht beendet der Ehemann die Ehe durch Verstossung seiner Ehefrau; Gründe braucht er nicht zu nennen. ... Zu dem Problem, wie man sich angesichts der von muslimischen Verbandsfunktionären erhobenen Forderung nach einer extensiv ausgelegten Religionsfreiheit und infolgedessen nach einem zunehmend an den Normen des Islams ausgerichteten Alltag der eingewanderten Muslime verhalten soll, äussert sich der Verfasser mehrdeutig: Einerseits müsse man den säkularen Charakter des Staates wahren, andererseits solle man ein privates muslimisches Schiedswesen dulden, sofern sich keine Rechtsspaltung abzeichne.
Damit sind wir bei dem schwerwiegenden methodischen Mangel des Buches angelangt. Zu den elementaren Grundlagen des islamischen Rechtssystems gehört eine fünf Stufen umfassende Reihung von Bewertungen einer Handlung: «Notwendig» bzw. «Pflicht» ist eine Handlung, deren Unterlassung Strafen einträgt; «empfehlenswert» ist eine Handlung, deren Vollzug Lohn, deren Unterlassung aber keine Strafen nach sich zieht; «erlaubt» sind mit Bezug auf Lohn oder Strafe neutrale Handlungen; «zu missbilligen» ist, was zu unterlassen keinen Lohn, zu begehen aber eine Strafe zur Folge hat; «verboten» (haram) schliesslich sind Handlungen, deren Unterlassung keinen Lohn, deren Vollzug aber eine Strafe zur Folge hat. Diese sogenannten «fünf Bewertungen» meinen Lohn oder Strafe sowohl im Diesseits als auch im Jenseits. ... Nach wie vor wird am Doppelcharakter dieses Rechtssystems festgehalten: Es regelt die diesseitigen Lebensverhältnisse im Hinblick auf das, was dem Menschen im Jenseits bevorsteht.
Der Transzendenzbezug des islamischen Rechts wird von modernen muslimischen Sachkennern sogar ausdrücklich hervorgehoben; er sei ein unschätzbarer Vorzug vor den «trockenen» Rechtssystemen der als materialistisch abgestempelten westlichen Rechtssysteme und daher geeignet, deren angebliche und tatsächliche Mängel zu beheben. – Was mag Mathias Rohe auf seinen Irrweg gedrängt haben? "
/// Diese stellt sich bei vielen westlichen Orientalisten immer wieder, noch mehr bei ungebildeten Politikern, die nie den Koran gelesen haben. Bei Orientalisten ist es oft eine Pfadabhängigkeit: aus Pubertätsprotest, Abenteuerlust und Faszinosum am Fremden studierten sie das Fach und konnten nie eine wissenschaftliche Distanz zu dessen Gegenständen aufbauen; wie kindliche Annemarie Schimmel blieben sie zeitlebens blind für die Realitäten des Orients und des Islams. Bei Politikern scheint es, wie bei dem Kölner Lateinlehrer und Bürgermeister, eine kindische Toleranzattitüde zu sein.
- - In Somalia wurde dieser Tage ein "Ehebrecher" nach der Scharia zur Steinigung verurteilt und auf diese bestialische Weise ermordet; die gleiche Todesfolter wurde von den islamischen "Richtern" für die schwangere "Ehebrecherin" angeordnet, der Vollzug des islamischen Mordes aber bis nach der Geburt des Kindes ausgesetzt.
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