Montag, 16. November 2009
Schwachstellen bei Klimamodellierung, Massenrituale, Sozialformen
Fink ganz oben im Novemberwetter - 7 bis 10°C
- In Afrika und nicht nur dort wird jede zusätzliche Kilokalorie in neue Kinder umgewandelt - der Hunger wird bleiben. Hat die Landwirtschaftsministerin Aigner, das würde ihren Steuerausflug rechtfertigen, den Papst nach seinem Beitrag zum Hunger gefragt, den er durch das Verhütungsverbot leistet? Hat Aigner Mugabe danach gefragt, wie viele tausend Menschen seines Landes er direkt und indirekt umgebracht hat, seit er das blühend übernommene Land, die einstige Kornkammer des südlichen Afrikas, in ein elendes Hungerland verwandelt hat?
- "MOSBRUGGER: Ich denke, Modelle sind die besten Werkzeuge, die wir haben, um Zukunsftszenarien zu entwickeln. Aber man muss auch die Schwachstellen erkennen, die sie haben, und ich behaupte, die Schwachstellen sind nicht immer ausreichend dokumentiert. Das sage ich als jemand, der sich in der älteren Erdgeschichte auskennt, der weiß, dass die Klimamodelle typische Treibhausklimata, wie wir sie rekonstruieren können, nicht abbilden. Eine historische Situation, die komplett eisfrei ist und wo Wälder bis in achtzig Grad nördlicher Breite vorkommen, das bekommt man in Modellen bisher nicht hin. Da können Sie das Kohlendioxid hochfahren bis auf 1000 ppm, aber sie bekommen in achtzig Grad nördlicher Breite kein frostfreies Klima hin. Dennoch wissen wir, dass es das früher gegeben hat. ..." Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn. Drei große deutsche Geoinsitute stellen sich quer zur internationalen Klimapolitik. Interview FAZ 28.10.09 (Prof. Volker Mosbrugger ist Direktor am Senckenberg-Forschungsinstitut in Frankfurt )
- " ... Alfred Schützens Antwort: Der Sinn ist zumeist gar nicht subjektiv, sondern sozial vorgeprägt, die Erfahrung der Wir-Welt geht der Erfahrung der Ich-Welt voraus. Solche Wir-Welten gibt es aber viele. Schütz nannte sie "Sinn-Provinzen": der Straßenverkehr, der Sport, die Religion, die Forschung, der Alltag und auch die Welt des Don Quijote ist eine solche Sinnwelt eigenen Grades. Was in der einen gilt, gilt nicht unbedingt auch in der anderen. ... Welchem Subjekt diese "gesellschaftlichen Konstruktionen der Wirklichkeit" und ihre Phänomene erscheinen, stellt dabei eine Frage dar, die noch offen ist. Wer hätte denn auch jemals schon ein Intersubjekt gesehen? " Nachrichten aus den Sinnprovinzen, Kaube zu Soeffner, FAZ 16.11.09
/// Es bleibt nicht viel von SUBJEKT und INTERSUBJEKT, weswegen Luhmann ganz darauf verzichtet und den Mensch in die Person (sozialisiert) und das psychische System (individualisiert) teilt. Die Grunddaten des psychischen Systems, ich weiß nicht, ob Luh. das auch so sieht, sind weitgehend festgeschrieben in der DNS, von den hormonellen Systemen bis zu den Intelligenzen, und diese interagieren mit den sozialen Kontexten, in denen sich der Mensch bewegt, in denen er sich oft erstaunlich flexibel bewegen kann, jedenfalls in funktional differenzierten Gesellschaften, in denen, anders als in traditionalen Gesellschaften, eine große Wahlfreiheit besteht, die den Menschen Entscheidungen abfordert, die sie nicht selten überfordern. Darin liegt die Geborgenheit in traditionalen Gesellschaften: für die Menschen wird entschieden von den jeweiligen Führern (Vätern, Clan-Chefs, Stammesältesten, dem Oberpriester etc.), solche Entscheidungen wiederum fordern die Unterwerfung der Einzelnen, die nur geringe oder keine Bewegungsfreiheit besitzen und die Gesellschaft immobil und starr, meist auch unproduktiv und arm machen bzw. halten.
- Massenrituale sind solche fertigen sozialen Muster,denen sich der Einzelne per sozialer Ansteckung anschließt, unabhängig von der Befindlichkeit seines psychischen Systems und losgelöst von den Inhalten, die ganz beliebig sein können.
- Gesellschaftsmitglied, wie es im Buche steht:
Unterlassungssünden
Ja, ich habe unentschuldigt gefehlt.
Als die Not am größten war,
bin ich nicht herbeigeeilt.
Verpaßte Liebesnächte,
beim Völkerball eine Katastrophe,
nie richtig schwimmen gelernt.
...
Hans Magnus Enzensberger, Frankfurter Anthologie 7.11.09
/// So einen wünscht man sich in der Not. Aber da war er hinzugeeilt:
"... bei der Mitglieder der Kommune 1 ein Beerdigungshappening veranstalteten. Ein Sarg mit der Aufschrift „Senat“ wurde vor dem Schöneberger Rathaus herumgetragen, dem schließlich der Kommunarde Dieter Kunzelmann entstieg und wie ein Karnevalsprinz Bonbons und Flugblätter verteilte. Zu den Sargträgern gehörten Andreas Baader, der später als V-Mann des Verfassungsschutzes enttarnte Peter Urbach, Rainer Langhans und – der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger." FAZ 30. März 2009
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