Euhemeros zu Ehren:
Am 17.2.1600 wurde Giordano Bruno von der Papstsekte wegen Häresie in Rom lebendig verbrannt. Man sollte gelegentlich daran erinnern, daß nur Aufklärung und Atheismus die Katholiken von ihren mörderischen Praktiken abgebracht haben. Im Bereich des Islam, in dem es keine Aufklärung gab, wird auch heute noch munter gemordet; schon das Verlassen des Islam gilt den Mullahs, gestützt auf den Koran, als todeswürdig.
Die atheistische Giordano-Bruno-Stiftung, der u.a. Hans Albert, Wolf Singer und Gerhard Vollmer angehören, hat sich den Namen dieses ehemaligen Dominikaners gegeben. Ich finde das etwas problematisch, weil Bruno selbst ein Eiferer war, der den Tod wählte, obwohl ihm die Inquisition goldene Brücken baute (vgl. u.a. "Wofür mußte G. Bruno sterben?", FAZ 17.2.10). Keine Meinung, keine Überlegung, keine Entdeckung sind es wert, dafür in den Tod zu gehen. Zumal das, wofür Bruno einstand, auch nur Denkblasen waren. Alle Erfindung von Göttern bleibt grundsätzlich Phantasie, alle Abzweigungen davon verlassen das Feld des Irrtums der nicht. Euhemeros (um 340 vor Seneca - ca. 260 vor Sen.)wäre ein besserer Name für die Stiftung gewesen. Euhemeros machte als einer der ersten den Vorschlag, die Götter als vergöttlichte große Menschen aufzufassen und so eine einfache Erklärung für sie zu geben. Dem kommt bis heute die größte Plausibilität zu, wenn man die psychologische Dimension dazunimmt: der monotheistische Gott verkörpert die frühe Kindererfahrung der imaginierten Allmacht des Vaters. In diesem Sinne ist der Monotheismus eine "kindische" Religion, während man die Götter der Antike aus dem Rangplatzdenken der Rudeltiere und dem Verehrungsbedürfnis des "Zoon politikon" ableiten kann. Euhemeros' Vermenschlichung der Götter in seiner "Heiligen Schrift" (hiera anagraphe) gebührt dafür auch heute noch Respekt, während der monotheistische Phantast Bruno und seine fanatische Todeswahl eher für unmenschliche Rechthaberei stehen.
- Zur synaptischen Architektur des Zapfen-Endfüßchens wollten wir immer schon etwas wissen, hier kann es nachgelesen werden:
Christian Puller und Silke Haverkamp
" Die synaptische Architektur des Zapfen-Endfüßchens
Zusammenfassung
In der Netzhaut des menschlichen Auges gibt es etwa 120 Millionen Stäbchen und 6 Millionen Zapfen. Sie absorbieren das Licht, wandeln es in elektrische Signale um und leiten dann durch Ausschüttung des Neurotransmitters Glutamat die visuelle Information über die Bipolarzellen an die Ganglienzellen weiter. Die Zapfen, verantwortlich für das Sehen bei Tageslicht, die Sehschärfe und für die Farbwahrnehmung, weisen eine hochkomplexe synaptische Architektur auf. Bereits an dieser ersten Synapse des Sehsystems, dem Zapfen-Endfüßchen, wird das Lichtsignal moduliert und in verschiedene parallele Übertragungswege aufgespalten. Entscheidend ist dabei die Expression unterschiedlicher Transmitterrezeptoren an den zahlreichen Kontakten zwischen den Zapfen-Endfüßchen und den nachgeschalteten Bipolar- und Horizontalzellen. Zusätzlich sind die Zellen häufig über elektrische Synapsen gekoppelt. ..." Neuroforum 4.09 ( nwg.glia.mdc-berlin.de/de/neuroforum/2009/4/abstract-02.html )
/// Die Evolutionsforschung hat hier noch viel zu tun, um die Entstehung so ungemein komplizierter Organe plausibel zu machen. Bisher ist sie davon noch weit entfernt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen