Samstag, 22. Mai 2010
Das Chinabild in den deutschen Medien
Meine Mao-Bibel habe ich nicht mehr gefunden - aber besser ist Jung Chang ohnehin
- Das Chinabild in den deutschen Medien .
Im Rahmen des deutsch-chinesischen Jahres der Bildung und Wissenschaft 2009/10 veranstaltetenen die Hochschulen des China-NRW-Netzwerks gemeinsam eine China-Woche zu dem Thema „Das Chinabild in den deutschen Medien“.
Eine schöne Initiative der Unis Dortmund, Wuppertal, Münster und Köln. Chinesische Vertreter scheinen sich schwer zu tun mit der widersprüchlichen Vielgestaltigkeit der westlichen Medien. Mark Siemons und Petra Kolonko in der FAZ schreiben ganz anders als die Rüpel der TITANIC. Die chinesische Seite, so formulierte eine Germanistikprofessorin aus dem Raum Peking, erwartet gute Manieren, Höflichkeit und Bemühung um "Wahrheit" . Ironie und Satire werden offenbar gar nicht verstanden. In China und nicht nur dort gibt es noch einen Ehrbegriff, der im Westen und auch in Deutschland weitgehend geschleift wurde. Da muß das Verstehen schwerfallen. Die Goethe-Institute sind hier gefordert, Vermittlungsdienste anzubieten, doch welches Personal soll das leisten? Ist das Institutspersonal doch selbst Teil einer kulturellen Spirale, die sich tendenziell nach unten dreht und grelle Blödigkeit gerne als Theater etc. ausgibt. Dürfte doch mancher der deutschen Kultur-Emissäre aus seiner maoistischen KBW-Zeit noch die Mao-Bibel im Regal stehen haben, nicht jedoch Niklas Luhmanns " Die Realität der Massenmedien ". Die gemeinsame Lektüre dieser kleinen Schrift wäre ein lohnendes Projekt für beide Seiten um zu verstehen, "daß die Massenmedien zwar die Realität, aber eine nicht konsenspflichtige Realität erzeugen." Und daß auch einfache "Wahrheiten", von Falschmeldungen einmal abgesehen, in einem spezifischen kulturellen Zeichensystem konstruiert werden. Wenn diese kulturellen Hintergründe so verschieden sind wie im Falle Chinas und Deutschlands, dann sind besondere Verstehensbemühungen und Vorinformationen gefragt. Und Höflichkeit ohnehin.
Es war übrigens angenehm zu erleben, wie freundlich, unkompliziert und offen die chinesischen Studenten sich in Köln gaben. Sie studieren hier Musik, BWL, Jura und Mathematik (nach meiner unmaßgeblichen Empfangsstichprobe).
- Kreditabsicherungen (Credit Default Swaps, CDS): "Wer ist denn überhaupt im CDS-Markt für Griechenland, Portugal und Spanien tätig? Jochen Felsenheimer: Jedenfalls nicht die bösen Spekulanten, die angeblich Griechenland aus dem Euro schießen wollten. Von den rund 270 Mrd. € wurden nur etwa 8 Mrd. USD über CDS abgesichert und darunter allein eine Milliarde durch die griechische Postbank. ..." FAZ 18.5.10
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