Dienstag, 27. Juli 2010
Etwa doppelt so alt
Auf dem Sprung
- Lob, Preis und Ehr' oder Die Marktwirtschaft macht's: "Die Menschen in Deutschland werden heute im Durchschnitt etwa doppelt so alt wie vor mehr als hundert Jahren. Für die meisten von uns hat sich durch die Veränderungen in den letzten hundert Jahren die Spanne des Lebens deutlich verlängert. Und da der erste Lebensabschnitt, die Ausbildung, länger geworden ist, muss auch die zweite Phase, die Berufstätigkeit, länger andauern, damit die dritten Phase, der Ruhestand, finanziert werden kann. Angesichts einer rasch alternden und schrumpfenden Bevölkerung ist das eine unausweichliche Einsicht."
Die Revolution der Lebenserwartung, Vasold, FAZ 26.7.10; Jungen 77,2 / Mädchen Mädchen 82,4 Jahre.
/// Es ist eine eigene Sache, wenn in den Todesanzeigen immer einmal wieder die eigenen Jahrgänge auftauchen; sollte man selbst auch sterblich sein?
So sicher das ist, so wenig kann man es sich vorstellen. "Das ist ein Ding, das keiner ganz aussinnt" heißt es bei Rilke in den "Duineser Elegien", "seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen"; aber ob "das Totsein" auch "mühsam ist"? Zumindest wird einem die Zeitung fehlen, wird man die Bücher vermissen ...
- Aggressiv-primitive Technomusik, vollgedröhnte Raver, besoffene junge Männer, hemmungslose Jugendliche - dafür steht die "Love Parade" seit Anbeginn und zahlreiche Filmaufnahmen belegen diese Ekelhaftigkeiten. Daß WDR-Pleitgen als Propagandist der Barbarei auftrat und der WDR sich mit einem Wagen und mit Übertragungen beteiligte, spricht jedem Kulturbegriff Hohn.
„Wir wenden uns entschieden an junge Menschen, auch mit sogenanntem Migrationshintergrund“, sagt Pleitgen heute dazu. „Die Loveparade erschien uns als hilfreiches Mittel, um jungen Menschen zu zeigen: Das Ruhrgebiet hat auch für sie etwas Interessantes zu bieten.“ Wenn er gefragt worden sei, habe er gesagt: „Jawoll, das wollen wir haben.“ ...
„Hier müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um dieses Fest der Szenekultur mit seiner internationalen Strahlkraft auf die Beine zu stellen“, sekundierte Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Ruhr 2010, seinem Spartenleiter Gorny. ... ' FAZ 27.7.
- „Es gab keine Massenpanik", sagte Duisburgs stellvertretender Polizeipräsident Detlef von Schmeling. Die bisherigen Filmaufnahmen bestätigen seine Aussage: es war mutmaßlich Druck aus der Menge - man darf vermuten, es waren brutale, besoffene Barbaren - die gewalttätig von hinten schoben und so schwache Personen vor ihnen zu Fall und zu Tode brachten (bisher 20 Tote - alle starben an Brustquetschungen, überwiegend Frauen, 511 Verletzte).
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