Freitag, 2. Juli 2010

Lieben und Hassen





Lieben und Hassen, Hassen und Lieben,
's ist alles über mich hingegangen;
Doch blieb von allem nichts an mir hangen,
Ich bin der Allerselbe geblieben.


Heine, Gedichte 1812 - 1827

Aber, aber, Herr Heine, nichts dazugelernt? Ein bißchen doch wohl? Aber wahrscheinlich auch nicht mehr als Heinrich Mann, Klaus Mann, Monika Mann ...
Das Lieben-und-Hassen-Modul, scheint es, hat sein Eigenleben und strahlt auf die anderen Module des psychischen Systems ("die Gesamtpersönlichkeit") wenig aus. Der eine bastelt lebenslang an Computerschaltern, der andere schreibt auch noch in seiner "Matratzengruft").
Ähnlich sieht es der Altmeister, wenn man die Astrologie abzieht, die ist metaphorisch gemeint:

Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.


Goethe, Urworte orphisch, Dämon

Und da allem, was gesagt wird, etwas hinzugefügt werden kann und muß, läßt Goethe in den "Urworten" dem eröffnenden GRUNDGESETZ das ZUFÄLLIGE folgen, siehe oben. Es ist ein Teil des Lebenskampfes, sich nicht zu sehr und nicht zu lange an das Zufällige zu verlieren. Ganz entgehen kann man ihm nicht, steht es doch im Zeichen des prägenden Anfangs, wenn sich die beiden DNS-Stränge von Samen- und Eizelle so ganz zufällig 'mal zusammenlegen.


- Kann sich jemand erinnern, von Herrn Wulff schon einmal einen belangvollen Satz gehört zu haben? Einen, der kein Gemeinplatz war? Belohnung winkt!
Was macht der schändlich ohne Begründung zurückgetretene Köhler bei der Amtseinführung Wulffs? Schämt der Mann sich nicht? Hat jetzt lebenslang eine Sekretärin, Dienstwagen und Chauffeur frei. Schändlich.

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