Donnerstag, 9. September 2010

Jüdisch-christliche Heiratsvorschriften, Mittelöstliche Heiratsgewohnheiten, Protestantismus und Kampuschs Gehirn

Da hängt sie wieder im Tageslicht ohne Angst vor den Vögeln: die Herbstspinne, die Kreuzspinne, bei Regen und 14°C.-

 Inzucht wie die Cousinheiraten verstärken das Auftreten von Erbschäden wie Krankheiten (vgl. Tazeen Ahmad u.a.) und reduzieren die IQ-Werte um bis zu 8 Punkte (Schull u. Neel 1965). 
Die Ausübung dieser Praxis über Jahrhunderte seit der Antike könnte zur Erklärung beitragen, warum sich Juden und Araber heute so außerordentlich stark unterscheiden. Die Christen haben die jüdischen Heiratsregeln exogamisch weiterentwickel und davon profitiert. In diesem Zusammenhang fällt auch auf, daß der katholische Zölibat eine genetische Schattenseite hat: die intelligenten Priesterköpfe fallen seit Einführung des Zölibats im Jahre 306 genetisch weitgehend aus. Die Frühindustrialisierung und das Schulwesen sind aber eng mit dem Protestantismus, speziell dem Calvinismus verbunden, siehe Max Webers «Die protestantischen Sekten und der Geist des Kapitalismus», sowie die frühe Schuleinführung in Schottland durch den Calvinisten John Knox. Dessen starkes Bildungsengagement führte schon 1696 in Schottland zur allgemeinen Schulpflicht und regte später den Aufbau eines ähnlichen englischen Schulwesens an; das schottische blieb jedoch lange überlegen. (Vgl. Paul Meissner, England im Zeitalter von Humanismus, Renaissance und Reformation, S. 470ff.) Auch der Schulreformer und Reformator Johannes Bugenhagen (1485-1558) verdient hier Erwähnung. 1717 führte der pietistische Friedrich Wilhelm I. in Preußen die allgemeine Volksschulpflicht für die Bediensteten der staatlichen Domänengüter ein, die sein Sohn Friedrich II. dann in den späten Jahren ab 1763 landesweit ausbaute nach dem Motto: "Aufklärung ist Erziehung". Intellektuelle Höchstleistungen, wie sie der legendäre "Kulturprotestantismus" hervorgebracht hat, fehlen auf der katholischen Seite.-

Jüdische Heiratsvorschriften: "Marriage regulations and arrangement portrayed in the Old Testament are significant both in the context of the society in which they were embedded and of social orders which later attempted to build moral systems upon biblical models. While ancient Israelites were faced with a formidable body of incest taboos in their choice of marriage partners, they also had to contend with a set of rules that specified who they wre supposed to marry, including two important institutions: the levirate and parallel cousin marriage. These institutions can be understood in the context of the dynamics of the patrilineal segmentary system, which played a central role in ancient Hebrew society. ..." umanitoba.ca/faculties/arts/anthropology/tutor/case_studies/hebrews/marriage.html -- Mittelöstliche Heiratsgewohnheiten: " Marriage patterns in rural Turkey are noticeably influenced by endogamous preferences within both villages and kinship groups. ... Additional preferences appear in marriages among coresident villagers and show a marked tendency for marriage between close relatives. There is a clear pattern of lineage endogamy generated by marriages between sons and daughters of brothers and other agnatic kin, accounting for approximately a quarter of all marriages. This is also known as parallel cousin marriage and is common in Middle Eastern societies. " umanitoba.ca/faculties/arts/anthropology/tutor/case_studies/turkish/marriage.html - Arab Human Development Report 2009 (Zitate aus der Kurzform) “ ... Sie geht davon aus, dass sich sieben Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Arabischen Berichts über die menschliche Entwicklung die in jener Analyse aufgezeigten Gräben in der Region noch vertieft haben könnten. Es stellt sich daher die Frage: Warum erweisen sich die Hindernisse für die menschliche Entwicklung in der Region als so hartnäckig? ... Die menschliche Unsicherheit ist spürbar und präsent in der Entfremdung der wachsenden Zahl arbeitsloser junger Menschen in der Region und in der schwierigen Lage der untergeordneten Frauen und besitzlosen Flüchtlinge. ... Bevölkerungsdruck: Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden 2015 rund 395 Millionen Menschen in den arabischen Ländern beheimatet sein (zum Vergleich: 2007 waren es rund 317 Millionen und 1980 150 Millionen). ... Die Verfassungen vieler arabischer Länder enthalten ideologische oder doktrinäre Formeln, welche die Bestimmungen über allgemeine Rechte und Freiheiten ihres Inhalts entleeren und die Verletzung individueller Rechte im Namen der offiziellen Ideologie oder des Glaubens zulassen. ... Die Arabische Organisation für Menschenrechte fand im Zeitraum von 2006 bis 2008 in acht arabischen Staaten Beispiele dafür, dass offiziell Folter praktiziert wur- de. Im gleichen Zeitraum berichtete die Organisation über die weiter verbreitete Praxis der rechtswidrigen Inhaftierung in elf Ländern der Region. ... Gewalt gegen Frauen. Viele arabische Frauen unterliegen noch immer den Zwängen patriarchalischer Familienverhältnisse, legalisierter Diskriminierung, sozialer Unterordnung und tief verwurzelter männlicher Dominanz. Da Frauen im Entscheidungsprozess in- nerhalb der Familie einen niederen Rang einnehmen, sind sie fortlaufend Formen familiärer und institutionalisierter Ge- walt ausgesetzt. Wie zahlreiche Frauen in anderen Regionen erleben auch arabische Frauen direkte wie indirekte Gewalt. In der ersten Kategorie erleiden sie tätliche Angriffe, die von Schlägen bis zu Vergewaltigung und Mord reichen. In der zweiten Kategorie werden sie Opfer kultureller und sozialer Praktiken, die ihnen körper- liche Schäden zufügen, etwa die Verstümmelung weiblicher Genitalien ... Ein Großteil der Gewalt wird hinter verschlossenen Türen an Ehefrauen, Schwestern und Müttern verübt, und viele Straftaten werden nicht gemeldet. Verschärft wird das Problem durch die Ehegesetze, die die Vormundschaftsrechte des Ehemanns über seine Frau in den meisten Fällen bekräftigen. Die Verankerung der Vorherrschaft des Mannes in der Familie gipfelt in den Personenstandsgesetzen, die den meisten Frauen in den arabischen Ländern das Recht verwehren, die Scheidung zu beantragen ... In mehreren arabischen Gesellschaften ist die berüchtigtste Form der Gewalt gegen Frauen das sogenannte Ehrenverbrechen. Auch bei dieser Praxis ist die Prävalenz aufgrund der hohen Dunkelziffer schwer messbar; es ist jedoch bekannt, dass sie weiter Anwendung findet. Die Frauen werden zum Teil schwer bestraft, sogar mit dem Tod, insbesondere wenn die verbotene Handlung zu einer Schwangerschaft führt. In einigen arabischen Ländern erfahren die Urheber solcher Verbrechen Unterstützung durch Gesetze, die ein verringertes Strafmaß vorsehen. ... Menschenhandel. Der Menschenhandel ist ein transnationales Milliardengeschäft, das sich in allen arabischen Ländern ausbreitet. Dieses illegale Geschäft weist in der Region bestimmte typische Merkmale auf. Eines davon ist, dass die arabischen Staaten verschiedene und mitunter mehrere Rollen spielen. Sie können Ziel-, Transit- oder Herkunfts- landland für den Menschenhandel sein. Als Zielland nehmen sie vom Menschen- handel Betroffene aus verschiedenen Regionen der Welt auf: Südostasien, Südasien, Osteuropa, Kleinasien, Zentralasien und Afrika südlich der Sahara. ... 4. Unstetes Wachstum, hohe Arbeits losigkeit und anhaltende Armut. Der legendäre Ölreichtum der arabischen Länder zeichnet ein irreführendes Bild ihrer wirtschaftlichen Lage, das die Strukturschwächen vieler arabischer Volkswirtschaften und die dadurch ausgelöste Unsicherheit der Länder und ihrer Bürger verschleiert. ... “ ijab.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=1280 Der Bericht verzichtet auffälligerweise auf ein Kapitel zum Bildungswesen, das für den Aufbau einer Zivilgesellschaft, für die Sicherheit von Mädchen und Frauen sowie für Wissenschaft und Technik wichtig ist. 

Wie kommt Intelligenz ins Genom? Neben der tragenden Rolle der Mutationen gerät die Epigentik ins Blickfeld, von der man sich in Zukunft einige Erkenntnis erhoffen darf. Nicht nur der Biochemiker Gottfried Schatz gibt bereits Hinweise, daß die Methylierung gewisser Gene eine größere Rolle spielen könnte, obwohl die meisten Methylierungen bei der Befruchtung gelöscht würden. (Vgl. Gottfried Schatz, «Jenseits der Gene», NZZ Libro, 2008; sowie NZZ 3.7.10)

Wie selbständig entwickelt sich das Gehirn? Natascha Maria Kampusch, Scheidungskind aus unguten Verhältnissen, von der alleinerziehenden Mutter drangsaliert, bevor sie aus der vierten Grundschulklasse entführt wurde, die ein Buch zu ihrer achtjährigen Gefangenschaft von 10 bis 18 Jahren im Keller eines Psychopathen geschrieben hat und nach ihrer Flucht auch als Moderatorin auftrat, wobei sie mit ihrem Wortschatz und ihrer Beredsamkeit verblüffte, ist ein interessanter Fall. Trotz langjähriger schlimmer "Erziehung" durch die Mutter und nachfolgender schlimmster Freiheitsberaubung und Deprivation in der gesamten Jugend zeigt sich diese junge Frau weitaus intelligenter und gereifter als sehr viele, wenn nicht gar gereifter als die meisten Gleichaltrigen. Das spricht für die tragende Rolle sowohl der genetischen und der biologischen (durch selbständig ablaufende Hirnreifungsprozesse, vgl. St. Pinker) Vermittlung.

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