Samstag, 25. Juni 2011
Lebensspiel
12 h mittags, 12° Celsius, Dauerregen: findet die Nacktschnecke prima; sie kann mit diesem kühlen und nassen Juni zufrieden sein
Die "Nacktschnecke" ist eine Landlungenschnecke, sie braucht also Luft, und dazu ein Loch, das trägt sie auf der linken Seite und ist verschließbar, wie man gut auf dem Bild sieht.
"Auf dem letzten Loch zu pfeifen" ist ihr nicht vergönnt, sie besitzt nur eines.
Von Glenn Gould gibt es Neues, nämlich alte Konzertmitschnitte des Kanadiers mit Kältekomplex, die 50 Jahre nach seinem Tod in Europa frei geworden sind.
Sie zeigen, daß Gould nicht nur die „Goldberg-Variationen stets etwas anders gespielt hat. Wie könnte es anders sein in einem vitalen musikalischen Leben.
Ich wunderte mich früher darüber, daß es Hörer gab, die direkt den Komponisten des gespielten Stücks erkannten. Das Gehör bildet sich eben, es hört feiner mit der Zeit und mit dem ganzen Zeichensystem des bereits Gehörten im Hintergrund immer differenzierter – und auch immer etwas anders, und hört in Altem Neues.
Was gilt da einem Instrumentalisten, dem Hörer, die „authentische Interpretation“? Nur eine Station, eine Spielmöglichkeit unter anderen.
Bernstein sah das, im Streit mit Gould über eine Interpretation, anders, bewahrender. Auch diese Rolle hat ihr Verdienst, wenn sie sich nicht anheischig macht, den Musikpapst zu spielen. Diese Dialektik kann recht fruchtbar sein.
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