Montag, 2. Januar 2012
Modell Rom - Corpus Juris Civilis
“ Dieser Außenperspektive entspricht für die innere Konstruktion dieses Europas die maßgebende Rolle der römischen Kirche als Vermittlerin der lateinischen Kultur, des ersten und wichtigsten einheitsstiftenden Prinzips europäischer Kultur. Ihre Rolle als Modell für Recht und Institutionen, für Monarchie und Staat kann gar nicht überschätzt werden. ‘Der moderne Begriff des Staates und seiner Verfassung ist aus der Säkularisation des Kirchenbegriffs entstanden.’ “
Wolfgang Reinhard, Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart, S. 21
Wenn man dieser These Reinhards folgt, und für diese These spricht einiges, dann wird deutlich, wie problematisch die Staatsbildung außerhalb der lateinischen Kultur sein muß.
Auch die Defizite des europäischen Staates springen ins Auge: die Neigung zu Zentralismus und Bürokratie. Die nachhaltige Neigung des unternehmerischen Bürgertums zur Reformation seinerzeit leuchtet unmittelbar ein. Mit der Superbürokratie EU wird dieses alte Defizit auf eine neue, bedrohliche Stufe gehoben.
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