Als die Klassenfahrten noch zur Mosel gingen - kecke Realschul-Bürschlein, einigen sieht man die große Schnauze an. Damals kreierte ich die PUMA-Sportmode.
“Dann verspielen wir nicht nur die Zukunft vieler Kinder, sondern führen das Land wirtschaftspolitisch ins Abseits. Volkswirtschaftlich bringt keine Investition eine so hohe Rendite wie die in Bildung, das haben einschlägige Studien klar belegt.”
Welch weise Worte des Mitarbeiters des Instituts für Schulentwicklungsforschung! Geäußert bei den Grünen-online.
Per Kommentarfunktion merkte ich an:
Die Begabung des einzelnen Schülers sollte im Vordergrund stehen und die Schulform, die dazu paßt - Rösner selbst kann als Beispiel dienen. Seine Begabung führte ihn 1966 von der wohnortnahen Realschule auf Lehrerempfehlung zum entfernteren Gymnasium. Soviel Durchlässigkeit war bereits vor 46 Jahren gegeben.
Man sollte beim "gemeinsamen Lernen" immer auch daran denken, daß anders Begabte durch das Dominieren bestimmter anderer Begabungstypen im Unterrichtsgeschehen frustriert werden - die Binnendiferenzierung kann dem nur schlecht gerecht werden und senkt das Leistungsniveau insgesamt ab, wodurch stärkere Begabungen jahrelang gelangweilt werden und in ausweichendes und auch störendes Verhalten verfallen können.
Der Kommentar wurde unterdrückt. Man ist Partei und lädt nur Gleichgesinnte zum Interview. Und Wirtschaftspolitik liegt den Grünen bekanntlich sehr am Herzen. Und die hohe Rendite durch Bildung.
Welche Bildung soll es denn sein?
Als ehemaliger Realschulklassenkamerad, der dann ohne Abitur Metallarbeiter wurde, verdanke ich Rösner immerhin die Bekanntschaft mit Henry Miller und Lawrences “Lady Chatterley”. Daraus las er mir gelegentlich nach der Schule vor. Das war ungemein bildend und verriet schon damals Rösners Bildungssendung. Während ich bei DEW Rendite erzeugte, studierte der Ernst Erziehungswissenschaft. Ein Studium voller Substanz und gewerbefleißiger Orientierungen.
Wie viele Ausgründungen aus der TU Dortmund, an die sein Institut angegliedert ist, mag Rösner begleitet haben? Für wieviel Berufsorientierung mit erwerbsanschlußfähigen Unterrichtsinhalten mag er geforscht haben?
Oder darf man vermuten, daß er stets nur Pauschalgeplapper von der Sorte “volkswirtschaftlich bringt keine Investition eine so hohe Rendite wie die in Bildung” produziert hat? Ich verweise hier nur einmal auf die Arbeiten von Alison Wolf.
Welche Bildung befähigt denn die Schüler, ihr Leben späterhin selbsgestaltend zu führen und Geld dafür zu verdienen? Einfache Antwort: die passive und aktive Beherrschung von Sachtexten, Rechnen mindestens bis zur Rentenendformel, Sachwissen in Wirtschaft, Physik, Chemie und Mechanik.
Für “Lady Chatterley” und anderen literarischen Schmalz bleibt die Freizeit. Da spielt man aber besser Klavier. Oder macht einen Waldlauf.
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