Samstag, 16. März 2013
Wenn die Callas mit der Norma
Hier singt der Friseur Mozart
Wer schmölze da nicht dahin? Gut, daß man diese Callas-Stimme alle Jahre auf der CD hören kann.
Aber es gibt doch sehr viele, fast alle, die nie den Namen Bellini gehört haben, NORMA für ein Uhrenmodell halten und die Callas für eine Blume. Warum sollten die für die Unterhaltung der Opernfreunde Subventionen zahlen?
Dafür gibt es keinen zwingenden Grund, da ohnehin hohe Zwangsbeiträge für die Staatssender zu leisten sind. Dort gibt es für meinen Geschmack seit langem schon zu viele Opernübertragungen, die den Bühnen bezahlt werden. Das muß reichen.
Auch wenn es schöne Stimmen gibt, so halte ich die Oper wie auch das Theater insgesamt für überholt. Es war eine Unterhaltungsform an den Höfen, und wenn ein Goethe den Intendanten und den Autor gab, dann hatte das auch ein gewisses Format, das es heute am Theater nicht mehr gibt.
Kognitiv ist die Form ebenfalls überholt, die Spielform verbraucht zu viel Zeit für dürftige und meist völlig überholte Substanz. Das Theater hatte seine Zeit vor Rundfunk, Film und Fernsehen, die Zeit ist abgelaufen.
Aber wenn Liebhaber ihr Hobby pflegen und bezahlen wollen, sollen sie das natürlich tun. Onassis hätte seiner Callas auch ein Opernhaus gekauft. Aber Europa muß nicht an jedem alten Zopf festhalten und die Nicht-Opernfreunde dafür bezahlen lassen. Europa leidet ohnehin an Denkmal-Sklerose.
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