1980 griff Saddam Hussein Persien an. Beide Seiten sollen Giftgas eingesetzt haben. Der Krieg endete nach acht Jahren 1988 mit einem Waffenstillstand zwischen Bagdad und Teheran.
Warum sollte das Assad-Regime, das gegenüber den aufständischen sunnitischen Banden immer weitere Gewinne verbucht und sich auf dem Weg zum Sieg befindet, Giftgas einsetzen und damit einen US-Einsatz provozieren? Wäre das nicht dumm? Mit einem Giftgaseinsatz hätte Assad nur zu verlieren. Es könnte sich natürlich um eine administrative Panne innerhalb des Regimes handeln, so etwas kann nicht ausgeschlossen werden. Doch wäre der Einsatz in Bodenkämpfen, dies ein weiterer Grund, wegen der schlechten Kontrolle der Mittel wenig sinnvoll.
Sehr wahrscheinlich wäre aber, wenn chemische Kampfmittel wie Sarin etc. überhaupt eingesetzt wurden, eine verdeckte, gut organisierte Aktion einer Rebellengruppe, die nichts zu verlieren hat.
Die Sowjetunion betrachtete chemische Kampfmittel übrigens als “normale” konventionelle Waffen, sie soll sie in Afghanistan eingesetzt haben.
Gesichert soll ihr Einsatz im Krieg des Irak gegen den Iran sein. (Erster Golfkrieg 1980-88)
Sowohl die FSA als auch die Dschabhat al Nusra kämen für eine getarnte Provokation infrage, um die USA in den Bürgerkrieg tiefer hineinzuziehen. Im Mai berichtete der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer aus Syrien:
‘Frühling in Damaskus. Vor mir, in einer ärmlichen Damaszener Wohnung, sitzt Salem, ein 27 Jahre alter Rebellenführer. Er gehört der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) an, die im Westen als gemäßigt gilt. Seine Mütze hat er tief ins Gesicht gezogen. Im Minutentakt schlagen im benachbarten Vorort Dschobar Granaten ein. Seit Monaten tobt die Schlacht um die Vororte der Hauptstadt. Er sagt:
„Wir kämpfen, bis das Regime fällt. Notfalls noch Jahre. Selbst wenn die Hälfte der Syrer sterben muss. Wir wollen ein islamisches Kalifat ähnlich Saudi-Arabien. Aber nicht nur für die Reichen, auch für die Armen. Für eure Demokratie sterben wir nicht.“
Salem berichtet, dass viele seiner Kämpfer zu Dschabhat al Nusra, der Filiale von Al Qaida, überliefen. Die zahle ihren Kämpfern mit mehr als 300 Dollar pro Monat das Doppelte. Al Nusra habe auch die besseren Waffen. Als „Speerspitze der Revolution“ könne sie sich bei Auslandslieferungen die besten Waffen aussuchen. Ihn störe das nicht. Man kämpfe für den gleichen Gottesstaat. Allerdings verfolge Al Qaida weltweite Ziele, die FSA nur nationale. Dass die „Exil-Opposition“ sich gelegentlich leise von Al Nusra distanziere, sei bedeutungslos. Sie spiele in Syrien keine Rolle.’
(Es gibt keine gemäßigten Rebellen mehr, FAZ 3.5.13)
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