Freitag, 13. September 2013
Schon merkwürdig
Hesse hatte seinen SIDDARTHA noch nicht geschrieben, da mußte der Mönch Phagba ran.
Die Geschichte steckt voll merkwürdiger Geschichten. Cinggis (Dschingis) Khan wurde 1206 oberster Häuptling der Mongolen und stand dann für den schrecklichen Mongolensturm, also weitgehende und teilweise besonders grausame Eroberungen (“Schädeltürme”), zunächst in Zentralasien und Nordchina. Später unter seinen Nachfolgern gelangten die Mongolen bis nach Sachsen (Zittau). Das hätte eine böse Wendung für die europäische Geschichte werden können. Der Enkel Qubilai Khan wurde 1280 schon erster Kaiser der Yuan-Dynastie (1280-1367). Der Urenkel und Kronprinz Cinggim bestellte sich dann, das erinnert an den Buddenbrook-Enkel Hanno bei Thomas Mann, eine Einführung in den Buddhismus, die der tibetische Obermönch Phagba aus zwei Sanskrit-Werken zusammenstellte und immerhin noch siebzig Seiten umfaßte: “Die Erläuterung des zu Wissenden”. Cinggim war aber kein schwächlicher und das Theater liebender Hanno. Möglicherweise folgte seine Neugier dem Gedanken, daß die eroberten Gebiete zur Herrschaftssicherung eine unifizierende Gehirnwäsche brauchten.
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