Freitag, 24. Januar 2014

Aber Herr Shaw!




  







Nein, der auch. Daß Shaw bei den Sozis der "Fabian Society" war, daran kann man sich erinnern. Als man den "Pygmalion" las. Was sagte Higgins: "Ich werde eine Herzogin aus dieser Gassenschlampe machen. ... Ja, in sechs Monaten - ach was, in dreien". (2. Akt)
Da ist er, der Milieutheoretiker Shaw. Nur die Einflüsse der Umgebung entscheiden. Das meinte der stalinistische Theoretiker Lyssenko auch. Und deswegen verteidigte Shaw ihn auch gegen Angriffe. Und Stalin ebenfalls. Das war doch ein so netter Kerl! Shaw fuhr mit reifen 75 Jahren 1931 nach Rußland und fand es prima. Wie Stalin, der ihn in Moskau empfing.

Shaw hatte auch Sidney Webb vom Sozialismus und den "Fabians" überzeugt, der dann seine Beatrice überzeugte, und so fuhren die beiden ein Jahr später, 1932, ebenfalls nach Rußland. Und belehrten die Welt hinterher mit dem Alles-prima-Buch "Soviet Communism: A New Civilization" (1935), gefolgt von “The Truth about Soviet Russia” (1942). Zentrale Planung war einfach gut. Für alle.

Für Shaw auch bei der Fortpflanzung. Er war ein Eugeniker auf der geistigen Stufe eines Hundezüchters, bösartige Vergasungsphantasien inbegriffen.
Wer hätte das gedacht. Der humorige Shaw. Man lernt nicht aus.  


Die Webbs an Bord zum Besuch in Rußland 1932  
(Bild: Wiki.)

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