Commodus, Sohn des klugen Marc Aurel, regiert Rom von 180 bis 192 und liebt die primitiven Gladiatorenspiele, in denen er selbst tötet, weswegen er sich hier mit der Gladiatorenkeule darstellen läßt.
(Bild: Wiki./Frantz)
“Der Weg, der, auch in der abendländischen Geschichte selbst, von diesem einfacheren, von dem primitiveren Seelenaufbau zu dem differenzierteren unserer Tage führt, bleibt im Dunkel.”
So Norbert Elias in seiner Untersuchung “Über den Prozeß der Zivilisation” (2. Bd., S. 385)
Ähnlich der Althistoriker Christian Meier, wenn er vom “griechischen Wunder” spricht, das nicht recht zu erklären sei.
Die antiken Anfänge werden beherrscht von starken Kontrasten. In Athen wirken Figuren wie Perikles und Epikur, aber die Melier rotten die Athener aus, weil sie sich Athen nicht unterwerfen wollen. Das erbarmungslos kriegerische Sparta unterwirft Athen im langen Peloponnesischen Krieg, den Thukydides klug beschreibt und analysiert, und Alexander der Grobe begräbt die alte Poliswelt und öffnet orientalischen Unterwerfungsbräuchen die Tür zum Westen.
Seneca in Rom spürt in seiner “Trostschrift an Marcia” der Wahrnehmung des Leidens nach und dem richtigen Verhalten damit, Nero zwingt ihn zur Selbsttötung und bluttriefende Gladiatorenspiele dienen der öffentlichen Unterhaltung.
Die Lust an der Grausamkeit lebt heute in den zahllosen Krimis und Schießspielen. Tatsächlich getötet wird im Westen weniger, wenn auch die Zahlen seit etwa 1970 nach langem Absinken wieder ansteigen.
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