Sonntag, 11. Mai 2014

Naturwissenschaftler wollen auch endlich Sinn produzieren






Die ideologisch tätige Intelligenz stellt sich in der Sinnproduzentenkaste dar. Die Phänomene der Physik, Chemie und Biologie, und besonders der Meteorologie, vulgo „Natur“, sind sinnlos. Sie ereignen sich ungerichtet. 

Damit sind die Sinnproduzenten aber nicht zufrieden, sie wollen einen Plan besitzen, am besten und liebsten einen Heilsplan. Den ersinnen sie sich selbst, da er sonst nicht zu haben ist. Das war schon immer so, und die erfolgreichsten Sinnproduzenten, die Priester, konnten damit ihre Herrschaft legitimieren. Die Naturwissenschaftler waren immer etwas neidisch auf die Gottesverwalter, die Platons, Hegels, Marxens, Heideggers und Habermase. Jetzt haben sie einen großartigen Dreh gefunden, den Geistes- und Sozialwissenschaftlern ein großes Stück Kuchen abzunehmen. Sie haben die Glaskugel zu einem sophistifiziertem Modell ausgebaut, dessen Faktorengewichtung und lange Gleichungsketten niemand mehr überschaut. Nur mit den Prognoseergebnissen hapert es noch gewaltig. Die mit kostbaren Megadaten gefütterten Großrechner spucken Müll aus, was den etwas sensibleren Klima-Magiern Verlegenheiten bereitet:

Und ausgerechnet die Berücksichtigung dieser "natürlichen Klimaschwankungen", die sich der Erwärmung überlagern, soll nun sämtliche Treibhausmodelle aushebeln?

Wäre es so, könnte sich bewahrheiten, was Gerard Roe von der University of Washington voriges Jahr nach seinen Studien zur Unwägbarkeiten der Modelle in "Science" berichtete: "Kleine Unsicherheiten in den zugrundeliegenden physikalischen Prozessen werden vervielfacht zu großen Unsicherheiten in der Reaktion des Klimas, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können". Christopher Knight zeigte seinerzeit mit mehr als 57 000 Modellrechnungen, dass die Prognosen mit der Zahl und Qualität der eingegebenen Parameter extrem schwankt.

Was aber in die Klimamodelle einfließt, sind oft nur Näherungen und unvollständige Datensätze. In "Geophysical Research Letters" hat jetzt Andrew Monaghan von der Ohio State University das Versagen der Modelle bei der Simulation der Antarktis-Temperaturen demonstriert. Die Modelle weisen eine Erwärmung über dem Südpol um bis zu einem Grad seit 1880 aus. Die aus Eisanalysen rekonsruierten Daten ergeben höchstens 0,2 Grad.“ (Klimamodelle. Das große Frösteln . Atempause im Klimawandel: Wie die Propheten irren. FAZ 7.5.08)

Aber längst haben sich die skrupellosen Klimapropheten mit den Sinnproduzenten der anderen Fakultäten verbündet. Die kulturwissenschaftliche Kaderschmiede der SPD in Essen, das KWI mit Leggewie und Welzer, das Wuppertal-Institut und natürlich die Potsdamer produzieren viele geistes- und sozialwissenschaftliche Beiträge für die naturwissenschaftlichen Klimafreunde („Klimakriege“, Welzer u.a.). Noch sind es nur einzelne, bezeichnenderweise emeritierte Meteorologen, die aus der Alarmistenherde ausscheren, wie Lennart Bengtsson, der gerade in den wissenschaftlichen Beirat der GWPF wechselte.

Wie geht es wohl weiter?
1975 schrieb der Soziologe Helmut Schelsky unter dem Kapitel-Titel „Die neuen Formen der Herrschaft: Belehrung, Betreuung, Beplanung“:

„Wir sind in diesem Buch zu dem pessimistischen Urteil gekommen, daß die Unterwerfung der Menschen ... unter die wachsende Klassenherrschaft der Sinnproduzenten und –vermittler und die darauf aufbauende Priesterherrschaft einer neuen sozialen Heilsreligion sich wahrscheinlich unvermeidlich vollzieht. Das zwingende dieser Entwicklung beruht darin, daß die moderne Gesellschaft aufgrund technischer und sozialer Strukturveränderungen, die in ihrer Richtung unaufhaltsam sind, neue Funktionen oder Leistungsformen für die ‚Produktion des Lebens’ schafft, die der Macht von Menschen über Menschen im großen Stile und Umfange neue Chancen und Grundlagen geben.“ (Helmut Schelsky, Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und Pristerherrschaft der Intellekruellen, 1975, S. 367)
Da konnte Schelsky noch nicht veranschlagen, daß es 25 Jahre später eine erfolgreiche, weltumspannende, große Klimaprophetengruppe mit Anschluß an die UN geben würde, die nicht nur Abermilliarden an Forschungsgeldern konsumiert, sondern sich auch anschickt, Billionen unter ihre politischen Ziele zu zwingen.
Ob es da einen „Rise of the Phoenix“ geben wird?   
















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