Die ideologisch tätige Intelligenz stellt sich in der Sinnproduzentenkaste dar. Die Phänomene der Physik, Chemie und Biologie, und besonders
der Meteorologie, vulgo „Natur“, sind sinnlos. Sie ereignen sich ungerichtet.
Damit sind die Sinnproduzenten aber nicht zufrieden, sie wollen einen Plan
besitzen, am besten und liebsten einen Heilsplan. Den ersinnen sie sich selbst,
da er sonst nicht zu haben ist. Das war schon immer so, und die erfolgreichsten
Sinnproduzenten, die Priester, konnten damit ihre Herrschaft legitimieren. Die
Naturwissenschaftler waren immer etwas neidisch auf die Gottesverwalter, die
Platons, Hegels, Marxens, Heideggers und Habermase. Jetzt haben sie einen
großartigen Dreh gefunden, den Geistes- und Sozialwissenschaftlern ein großes
Stück Kuchen abzunehmen. Sie haben die Glaskugel zu einem sophistifiziertem
Modell ausgebaut, dessen Faktorengewichtung und lange Gleichungsketten niemand
mehr überschaut. Nur mit den Prognoseergebnissen hapert es noch gewaltig. Die
mit kostbaren Megadaten gefütterten Großrechner spucken Müll aus, was den etwas
sensibleren Klima-Magiern Verlegenheiten bereitet:
„Und ausgerechnet die Berücksichtigung dieser "natürlichen
Klimaschwankungen", die sich der Erwärmung überlagern, soll nun sämtliche
Treibhausmodelle aushebeln?
Wäre es so, könnte sich
bewahrheiten, was Gerard Roe von der University of Washington voriges
Jahr nach seinen Studien zur Unwägbarkeiten der Modelle in "Science"
berichtete: "Kleine Unsicherheiten in den zugrundeliegenden physikalischen
Prozessen werden vervielfacht zu großen Unsicherheiten in der Reaktion des
Klimas, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können". Christopher
Knight zeigte seinerzeit mit mehr als 57 000 Modellrechnungen, dass die
Prognosen mit der Zahl und Qualität der eingegebenen Parameter extrem schwankt.
Was aber in die Klimamodelle einfließt, sind oft nur Näherungen
und unvollständige Datensätze. In "Geophysical Research Letters" hat
jetzt Andrew Monaghan von der Ohio State University das Versagen der
Modelle bei der Simulation der Antarktis-Temperaturen demonstriert. Die Modelle
weisen eine Erwärmung über dem Südpol um bis zu einem Grad seit 1880 aus. Die
aus Eisanalysen rekonsruierten Daten ergeben höchstens 0,2 Grad.“ (Klimamodelle. Das große Frösteln . Atempause im Klimawandel: Wie die Propheten irren. FAZ 7.5.08)
Aber längst haben sich die skrupellosen Klimapropheten mit
den Sinnproduzenten der anderen Fakultäten verbündet. Die
kulturwissenschaftliche Kaderschmiede der SPD in Essen, das KWI mit Leggewie
und Welzer, das Wuppertal-Institut und natürlich die Potsdamer produzieren
viele geistes- und sozialwissenschaftliche Beiträge für die
naturwissenschaftlichen Klimafreunde („Klimakriege“, Welzer u.a.). Noch sind es nur
einzelne, bezeichnenderweise emeritierte Meteorologen, die aus der
Alarmistenherde ausscheren, wie Lennart Bengtsson, der gerade in den
wissenschaftlichen Beirat der GWPF wechselte.
Wie geht es wohl weiter?
1975 schrieb der Soziologe Helmut Schelsky unter dem
Kapitel-Titel „Die neuen Formen der Herrschaft: Belehrung, Betreuung,
Beplanung“:
„Wir sind in diesem Buch zu dem pessimistischen Urteil
gekommen, daß die Unterwerfung der Menschen ... unter die wachsende
Klassenherrschaft der Sinnproduzenten und –vermittler und die darauf aufbauende
Priesterherrschaft einer neuen sozialen Heilsreligion sich wahrscheinlich
unvermeidlich vollzieht. Das zwingende dieser Entwicklung beruht darin, daß die
moderne Gesellschaft aufgrund technischer und sozialer Strukturveränderungen,
die in ihrer Richtung unaufhaltsam sind, neue Funktionen oder Leistungsformen
für die ‚Produktion des Lebens’ schafft, die der Macht von Menschen über
Menschen im großen Stile und Umfange neue Chancen und Grundlagen geben.“ ( Helmut Schelsky, Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und Pristerherrschaft der Intellekruellen, 1975, S. 367)
Da konnte Schelsky noch nicht veranschlagen, daß es 25 Jahre
später eine erfolgreiche, weltumspannende, große Klimaprophetengruppe mit Anschluß an
die UN geben würde, die nicht nur Abermilliarden an Forschungsgeldern
konsumiert, sondern sich auch anschickt, Billionen unter ihre politischen Ziele
zu zwingen.
Ob es da einen „Rise of the Phoenix“ geben wird?
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