Montag, 5. Mai 2014

»Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen.« Wolfgang Neuss






Ein Vertreter des Frankfurter Bürgertums - wer mag das sein? 









 WOLFGANG NEUSS starb am 5.5.1989. Regina Kusch widmete ihm heute im DLF ein “Kalenderblatt”. Titel: “Enfant terrible des deutschen Bürgertums”. Seltsam. Der Mann verpraßte sein Vermögen und lebte dann von der Sozialhilfe, er nahm Drogen und wurde auch wegen deren Besitz in größerer Menge verurteilt, er rief als Schauspieler im Theater auf der Bühne zu Spenden für die vietnamesischen Kommunisten auf und dergleichen mehr - soll das ein bürgerliches Verhalten sein? Neuss ein Vertreter des Bürgertums?  
Der Bürgerstatus war in Antike und Mittelalter an Grundbesitz in der Stadt gebunden, andere Städter waren Inwohner und Beisassen, die nicht über Bürgerrechte verfügten und nicht den Bürgerpflichten unterlagen.

Heute ist jeder Einwohner auch ein Bürger mit Wahlrecht und Steuerpflicht, die aber teilweise erlassen wird bei weiter zugestandenem Wahlrecht. In diesem Sinne gibt es nur noch Bürger, die die Franzosen Citoyens; die anderen im traditionellen Sinn, die Besitzbürger, nennen sie die Bourgeoisie. Ein älterer Linker aus der untergegangenen DDR überraschte neulich beim Linken-Treffpunkt hr2 “Doppelkopf”, daß das Eigentum, der Besitz, diszipliniere. Er meinte das ganz positiv im Sinne des Besorgens, der Pflege und der planenden Vorsorge. Da hat er natürlich recht. Dieser Bürger, der Bourgeois, nimmt teil am Gemeindeleben und engagiert sich, weil es die Umwelt seines Besitzes ist, den er erhalten und vererben will. Genau umgekehrt hat sich Neuss verhalten. Durch verantwortungsloses Handeln verarmte er und ruinierte sich körperlich. Insofern war er kein  “Enfant terrible des deutschen Bürgertums”, sondern ein sehr witziger, aber insgesamt alberner Kritikaster und später Vertreter der 68er, deren manch einer endete wie Neuss.

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