Außen rot und innen rot, der Abendroth.
Und Querpaß zu Suhrkamp, von da zurück an die Uni, nicht nur in Marburg, und so ging das seinen sozialistischen Gang.
Die Linke sorgte mit dem Zusammenbruch und der Überwältigung der Nazis gleich für die Bereitstellung der nächsten totalitären Ideologie und brachte sich in Stellung, die sie seit Abendroth verbreiterte und auf alle Unis und Medien ausdehnte. Während die SED Ulbrichts und Honeckers "konkret" und DKP finanzierte, sorgte Abendroth für einen starken marxistischen Fachbereich und für viele DKP-Stadträte. Da war Hessen vorn, besonders vorn Hessen-Süd.
"Die eigentliche Misere begann damit, dass Anfang der siebziger Jahre durch Hausberufungen und „Überleitungen“ die Abendroth-Schüler am Marburger Fachbereich 03 eine Dominanz erreichten, die sie nun mit allem geschichtsphilosophischen Hochmut spürbar machten. Das hatte gelegentlich mit Wissenschaft kaum mehr zu tun, und selbst wer gegenüber Abendroth als Person den höchsten Respekt empfand, konnte seine Berufungspolitik nicht anders als katastrophal nennen. Wir erinnern uns an den Lehrbeauftragten Gerd Meyer, der in einem Seminar über das sowjetische System allen Ernstes die vom Moskauer Staatsverlag publizierte Broschüre „Der Kolchosbauer“ als wissenschaftliche Quelle anpries."
So Lorenz Jäger in seiner Rezension eines roten Marburger Nostalgie-Buches von Lothar Peter in der FAZ (11.6.14, "Als Marx an der Uni war").
Peter vermißt wahrscheinlich das solidarische Gefühl, das totalitäre Ideologie spendet.
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