Alfred Krupp verließ die Schule mit 14 Jahren und hatte dann
gut zu tun mit der Übernahme des verschuldeten väterlichen Betriebs. Seitdem,
1826, wurde die Schulpflicht verlängert und verlängert ohne Rücksicht darauf,
ob diese allgemeine Verlängerung für alle sinnvoll erscheint. Sie ist jedoch
nicht nur meist unsinnig, sondern kann auch destruktiv sein. Nur für Lerntypen,
die stillsitzen können und grundsätzlich von einen Lernwunsch motiviert werden,
ist eine längere Schulzeit angezeigt. Für die anderen Schüler geht es überwiegend
um Beschäftigung und Verzögerung der Persönlichkeitsreife. Die Fragwürdigkeit
toten Katalogwissens verschärft die Problematik.
Dieser Tage gibt es einen besonderen Fall. Ein
Achtzehnjähriger hat mehr schlecht als recht die Gemeinschaftsschule beendet
und will Klempner und Heizungstechniker werden. Ungefähr das, was der junge
Krupp mit 14 begonnen hat. Muß man, um einen praktischen Beruf zu ergreifen, so
viele Schuljahre mit Hängen und Würgen hinter sich bringen? Das ist destruktiv
und kann sich im Einzelfall auch bösartig auswirken. Wenn nämlich Elternhaus
und Schule nicht erziehen und nicht erziehen können. Wie geht man mit einem
Schüler um, der 1,93 m mißt, etwa 120 kg wiegt, lernunlustig und aggressiv ist?
Die Aggressivität unseres Mannes wurde in einem Fall in einem Laden
aufgezeichnet, in dem der B. zwei Kisten Zigarren stahl und dann gegen den
Filialleiter handgreiflich wurde und den Laden mit dem Diebesgut verließ. Um anschließend
mit seinem Freund mitten auf der Straße zu gehen und den Verkehr zu blockieren
und dieses Verhalten auch auf polizeiliche Aufforderung hin nicht aufzugeben,
stattdessen sogar erneut handgreiflich zu werden.
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