“Vom
25.7.1914 an häuften sich die Hinweise auf militärische Bewegungen in Rußland.
Der Geheimdienstoffizier in Königsberg meldete, daß eine ungewöhnlich lange
Sendung verschlüsselter Funksprüche zwischen dem Eiffelturm und der russischen
Funkstation bei Bobrujsk abgefangen worden sei. ... Am Nachmittag des 28.7.14
verfaßte der Ausschuß (im dt. Generalstab, WD) eine Einschätzung, welche die
aktuellen vorliegenden Informationen sinngemäß wie folgt zusammenfaßte:
Rußland
anscheinend Teilmobilmachung. Ausmaß bisher nicht mit absoluter Sicherheit zu
sagen. Militärbezirke Odessa und Kiew ziemlich sicher. Vereinzelte Meldung des
Militärbezirkes Warschau bislang nicht bestätigt. In anderen Bezirken,
insbesondere Wilna, Mobilmachung noch nicht befohlen. Dennoch ist sicher, daß
Rußland auch an deutscher Grenze militärische Maßnahmen trifft, die als
Vorbereitung auf einen Krieg angesehen werden müssen. Vermutlich Ausrufung
ihrer ‚Kriegsvorbereitungsperiode’, für das ganze Reich ausgerufen. Grenzwachen
überall zum Kampf gerüstet und marschbereit.
Im Zuge
dieser dramatischen Verschlechterung der Situation, die durch die Meldung zur
Teilmobilmachung vom 29.7. noch verschärft wurde, mischte sich ein Element
Panik in die deutsche Diplomatie. ...“
(Clark, Schlafwandler, S. 669ff.)
(Clark, Schlafwandler, S. 669ff.)
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