Freitag, 23. Januar 2015

Früh gehauen ist schnell gewonnen, meinten Willy und Conrad







Willy eroberte dann mal 1066 in Hastings ein bißchen England

(Bild: Wiki./Bayeux)






Die Frühzeit des Menschen war von alltäglicher Gewalt bestimmt, von Krieg gegen Nachbargruppen und Binnenkampf um Rangplätze. Nur Ideologen wie Bachofen und Friedrich Engels konnten etwas anderes phantasieren. Wenn die Offiziere der “schwarzen Hand” 1903 das serbische Königspaar bestialisch ermordeten, so war das nichts anderes als der Vorschein einer langen Tradition. Überall hatte der Adel das Kriegshandwerk gepflegt und machte damit Karrieren wie Hugo Capet (Kapetinger) oder William the Conquerer (zutreffender William the Bastard genannt). Er etablierte sich kriegerisch als Herrenschicht, und aus dem Hochadel schwangen sich die brutalsten zu absoluten Monarchen auf. Dieses kriegerische Männerideal herrschte auch noch um 1900, wenn auch schon in Konkurrenz zum Bürgertum, das das unkriegerische Gewerbe pflegte. Aber das Bürgertum ahmte in allem den Adel nach, und deswegen war der Republikaner Poincare nicht weniger kriegerisch als der adelige österreichische Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf, der so lange bei jeder Gelegenheit einen Präventivkrieg forderte, bis ihn der alte Kaiser Franz Joseph Ende 1911 absetzte. 

Conrads schärfster Gegner war der Thronfolger Franz Ferdinand, der überhaupt Österreichs Balkanpolitik reformieren wollte. Und gerade ihm galt das Attentat der serbischen Nationalisten. Daß es glückte, kam durch eine kaum glaubliche Kette von Zufällen zustande bis hin zu den beiden Schüssen des jungen Gavrilo Princips, der nur auf den Erzherzog zielte und sowohl diesen als auch dessen Frau tödlich traf, weil rein zufällig Hauptschlagadern getroffen wurden. Gräßlicher kann der Fatalismus der Geschichte nicht ausfallen, wenn auch das Attentat nur der Anlaß, nicht der Grund war für den Krieg, der im August 1914 begann.


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