Donnerstag, 29. Januar 2015

Trau keinem Politiker


Hätte sich eine der polemogenen europäischen Regierungen 1914 besser verhalten können, um einen europaweiten Krieg zu verhindern?
Aber selbstverständlich! Wien hätte sein Balkan-Engagement ändern können, wie es der von den halbamtlichen Serben ermordete Thronfolger Franz Ferdinand plante. Der russische Finanzminister Kokowzow hätte den wenig souveränen Zar mit Verbündeten gegen die russische Kriegspartei unter Druck setzen müssen. Bei Paris wäre nicht viel möglich gewesen, scheint mir, zu stark war der französische Dünkel und Nationalismus. Aber ohne die Aufgabe der englischen Neutralität wäre der 1. WK ausgefallen. Und natürlich hätte Berlin Wien beeinflussen können, sich gegenüber den serbischen Verbrechern souverän zu verhalten.
So viele Möglichkeiten also, die nicht realisiert wurden. Die Ursache liegt in dem defizienten Führungspersonal, dessen Hirne überall mit Nationalismus eingenebelt waren. Für die intellektuelle Unbedarftheit sei der britische Strippenzieher, Außenminister Edward Grey, als Beispiel genannt:
"Er vertrödelte seine Jahre am Balliol College in Oxford, wo er den größten Teil seiner Zeit darauf verwendete, Tennis-Champion zu werden, bevor er mit einer Drei in Jura sein Examen machte. Das Fach hatte er gewählt, weil es dem Vernehmen nach einfach war. An seinen ersten (unbezahlten) politischen Posten kam er über familiäre Beziehungen."
Das Handeln solchen Adelsgesindels verursachte dann den millionenfachen Tod der einfachen Soldaten. Bis auf Nikolaus II. überlebte das führende Polit-Pack den grauenhaften Krieg. Eine Lehre lautet daraus sicher, die politische Macht stets unter Generalverdacht zu stellen und nur direkte Demokratien zu akzeptieren.













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