Samstag, 21. November 2015
Die Romantik war katholisch - und deutschfreundlich
Die Zuccalmaglio-Brüder - links der adrette Jurist und Dichter Vinzenz,
rechts der etwas vagabundische Liederdichter und Lehrer Anton Wilhelm -
waren Nachfahren der Kernromantik, sie gehörten zur letzten Abteilung.
Mit dem aufmüpfigen Vormärz hatten sie nichts zu tun, im Gegenteil hielten sie den preußischen Romantiker auf dem Thron in Berlin - Friedrich Wilhelm IV. - für zu nachgiebig gegenüber den Aufrührern. Sie waren eben echt katholisch, was sich aber gegenüber dem lutheranischen Berlin etwas merkwürdig ausnahm.
1870, nach dem 1. Vatikanischen Konzil Pius’ IX., auf dem die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubens- und Sittenfragen verkündet wurde, trat Vinzenz Zuccalmaglio aus dem römischen Verein aus - Anton Wilhelm war 1869 verstorben - und machte mit Gesinnungsgenossen den Altkatholizismus auf, Sitz in Bonn.
Im Bismarckischen Kulturkampf (1871-78) gegen die deutschen Papsttreuen bestanden sogar Pläne, die Altkatholiken zur deutschkatholischen Kirche zu machen. Dazu kam es nicht mehr.
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