Freitag, 12. Februar 2016

Pisa und die Genetik


Die Pisa-Forscher nennen mehrere Risikofaktoren, die in Deutschland zu schlechten Schulleistungen führen können. Stärker als in vielen anderen Ländern wirkt sich nach wie vor die soziale Herkunft der Schüler aus, also das Einkommen und der Bildungsstand der Eltern. Darüberhinaus wirkt es sich negativ aus, wenn Kinder vor der Einschulung weniger als ein Jahr lang den Kindergarten besucht haben. Der Bildungsforscher Andreas Schleicher folgert daraus: Frühkindliche Bildung ist eine wichtige Stellschraube, um späteres Schulversagen zu vermeiden. ...” DLF 10.2.16
Das Ergebnis ist weiterhin unbefriedigend für die immensen Summen, die in das Schulsystem fließen. Mittelmaß reicht nicht für die Zukunftssicherung. Da die Zahlen von 2012 stammen, werden durch das derzeitige massenhafte Eindringen von funktionalen Analphabeten die zukünftigen Ergebnisse katastrophal ausfallen.
Frühkindliche Beschulung bzw. Kindergarten  ist tatsächlich bei Kindern primitiver Eltern erfolgversprechend, doch sind gerade bei dieser kulturell schulfeindlichen Klientel die Aussichten trübe: das einzige, was die im Haus eingesperrten Frauen zu tun haben, sind eben die Kinder und ihre Versorgung.
Die soziale Herkunft der Schüler in aufwärts und ! abwärts mobilen Gesellschaften wie der deutschen besitzt keine große Bedeutung, was die Chancen anbetrifft. Die Schule, die ein Höchstmaß an Chancengleichheit bietet, kann aber nicht das genetisch-kognitive Potential der Schüler verändern. Intelligenz ist zwischen 40 und 80% erblich, je nach Bereich unterschiedlich stark. Die schlechteste Schule hätte Archimedes nicht dumm gemacht, und die beste Schule ihn nicht intelligenter. Eher verhält es sich so, daß mit der Höhe des IQ ab einer bestimmten Marke auch die Schulprobleme zunehmen. Und ebenfalls mit dem niedrigen IQ. In der Schule der Chancengleichheit tritt die genetisch bedingte Begabung  stärker hervor. Da die Unterschicht - ganz anders als vor hundert Jahren - intellektuell kein Potential mehr birgt, kommen zwei ungünstige Faktoren für das Unterschichtkind zusammen: wenig intelligente Eltern haben tendenziell wenig Intelligenz an ihre Kinder vererbt, und zweitens ist die Aufmerksamkeit für die schulischen Belange der Kinder gering. Oft kommen auch noch schwere Verhaltensdefizite dazu wie Drogengenuß, Lässigkeit, Dauerfernsehen und Bewegungsarmut. Die Pisa-Forscher ignorieren diese Problemlage einer verfestigten Unterschicht.
Sie vernebeln sie sogar und lenken davon ab. Das nützt niemandem und schadet allen.

Die Anhänger des gegliederten Schulsystems müssen zur Kenntnis nehmen, dass sie keine wissenschaftlichen Argumente für die in Deutschland praktizierte Aufteilung ins Feld führen können. Den Verfechtern der Gesamtschule ihrerseits muss klar sein, dass die optimale Förderung jedes einzelnen Schülers nicht zu mehr Gleichheit, sondern zu mehr Ungleichheit führt. Denn je größer die Chancengerechtigkeit, desto mehr schlagen die Gene durch. Eine gute Schule, das mag nicht jedem gefallen, produziert Leistungsunterschiede auf hohem Niveau.” ‘Raus aus den Schubladen’, Elsbeth Stern, Zeit 15.12.05
Stern war Lernpsychologin und Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, heute ETH Zürich

Elsbeth Stern muß man entgegenhalten, daß für die Wissensökonomie und die MINT-Fächer die oberen Begabungen zählen, und die kommen im Gymnasium alten Typs (oder der englischen/amerikanischen Privatschule) zu besseren Ergebnissen. Damit ist Deutschland gut gefahren, gemessen an der Zahl der Nobelpreisträger bis 1940. Damit fahren die USA immer noch gut. Deutschland nicht.



















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