Die Größe der "relativen Armut" bleibt gleich bei steigendem Gesamteinkommen - Darstellung aus: WARUM DICK NICHT DOOF MACHT UND GENMAIS NICHT TÖTET, von Bauer, Gigerenzer, Krämer, S. 125
„Armut“ ein ein Wort, das manchem in die Knochen fährt. Das soll es auch. Manche erinnern sich sofort an die Nachkriegszeit, an den Hungerwinter 1946/47. Viele verhungerten in den zerbombten Städten. Ich habe es nicht erlebt, aber mußte noch die Schuhe meines Vaters auftragen und als Schüler arbeiten. Damals gab es noch keine Armutsstatistik. Die gibt es erst heute, im allgemeinen Wohlstand. Sie ist ein Produkt des Wohlstands. Und der Organisationen, die von dem Statistikmißbrauch leben, der Paritätische Wohlfahrtsverband, beispielsweise. Da es in den Industrieländern keine klassische Armut mehr gibt, sind die Wohlfahrtsabzockerverbände in ihrer Existenz bedroht. Die Lösung haben sie wie eine gezinkte Karte aus dem Ärmel gezogen: die „relative Armut“. Wer unter einen bestimmten - ständig steigenden - Mittelwert fällt, wird zum Armutsfall erklärt. Damit ist die Zukunft der Oxfam, Caritas & Co. gesichert. In ihren Werbeabteilungen haben sie sich werbewirksam die „Tafeln“ ausgedacht. Dort wird kostenlos Essen ausgegeben, und da überall, wo es etwas umsonst gibt, eine Schlange entsteht, läßt sich das gut abfilmen. Das ist aber nur ein Gag. Ich werde demnächst demonstrativ Porno-CDs gratis an einer Porno-Tafel neben der Essens-Tafel verteilen und so demonstrieren, daß die Porno-Schlange fünfhundert Meter länger ist als die Essensschlange.
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