Foto: Der junge Berufssoldat Kemal 1907 (Wikip.)
„Sollte ich eines Tages großen Einfluß oder Macht besitzen, halte ich es für das Beste, unsere Gesellschaft schlagartig – sofort und in kürzester Zeit – zu verändern. Denn im Gegensatz zu anderen glaube ich nicht, daß sich diese Veränderung erreichen läßt, indem die Ungebildeten nur schrittweise auf ein höheres Niveau geführt werden. Mein Innerstes sträubt sich gegen eine solche Auffassung. Aus welchem Grund sollte ich mich auf den niedrigeren Stand der allgemeinen Bevölkerung zurückbegeben, nachdem ich viele Jahre lang ausgebildet worden bin, Zivilisations- und Sozialgeschichte studiert und in allen Phasen meines Lebens Befriedigung durch Freiheit erfahren habe? Ich werde dafür sorgen, daß sie auch dahin kommen. Nicht ich darf mich ihnen, sondern sie müssen sich mir annähern.“ (Wikip.)
So General Mustafa Kemal 1918, der Held von Gallipoli, der den osmanischen Sultan und den osmanischen Kalifen entmachtete, die türkische Republik gründete und zahlreiche Reformen durchsetzte. Dafür bekam er den Beinamen "Atatürk". Allein die Einführung des lateinischen Alphabets, die Zurückdrängung der Imame und die große Bildungsreform stießen die Türkei in die Moderne und schufen die Wohlstandseffekte, von denen Erdogan profitierte.
Sein derzeitiger Putsch gegen die Republik und die säkularen Kräfte führt die Türkei in eine neo-osmanische, theokratisch-autoritäre Zukunft.
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