Montag, 29. August 2016

Protektionismus


Wieviel darf’s denn sein? 10% Zoll? 20%? Oder noch mehr?
Die Unternehmer am Ort hätten gerne 50%, wenn’s ein russischer ist, 80%. Dem verflossenen Sowjetmenschen ist die völlige Abschottung am liebsten, darin ist er groß geworden, und dafür sorgten Leute wie Putin und seine Genossen vom KGB. Heute wandelt Putin auf den Spuren Stalins, der bei vielen Sowjetmenschen sehr beliebt war. Putin pflegt das sowjetische Erbe der totalen Kontrolle, auch er möchte so beliebt werden wie Stalin es war, und er befindet sich auf gutem Wege, denn die freiheitlichen Grundlagen der Demokratie besitzen in Rußland kein Fundament, und ohne diese ist die Demokratie nur eine Hohlform, ein Zählmechanismus.
Protektionismus gibt es überall, in vielerlei Ausführung. Nicht nur Zölle, auch Normen und Prüfverfahren zählen dazu. Japan hat sich da viel ausgedacht, und China natürlich auch. China hat sich aber auch die Sonderwirtschaftszone mit Freihandelshafen Shenzen einfallen lassen, schon vor Jahren, und wurde damit quasi ein Teil der kalifornischen Wirtschaft: designed in California, assembled in China. Das steht auf inzwischen fast allen elektronischen Produkten. Eine erstaunliche Entwicklung für ein Land unter Parteidiktatur. Die Chinesen waren eben keine Sowjetmenschen. Lynn und Murray geben für China einen nationalen IQ von 100 an, für Rußland 96 (IQ and the Wealth of Nations, Tabelle 6.1). Ob’s daran liegt? An der gemeinsamen Grenze zwischen Rußland und China spielt sich immer mehr chinesisches Handelsleben ab, trotz der Zölle. Die Chinesen unterlaufen sie auf vielfache Weise. Die Russen sollten sich mehr einfallen lassen als Abwehrnationalismus, Alkoholismus und orthodoxe Kirche.

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