Immanuel Kant
Zum ewigen Frieden
(Inhaltsverzeichnis, Text bei zeno.org)
Kants späte Schrift von 1795, in einer Zeit also, in der der Krieg ein ganz gewöhnliches und alltägliches Mittel der Politik war, kann man nur grandios nennen. Diese Zeit endete in Europa erst 1945. Anderswo dauert sie noch an.
Allein, sie erschien Jahre nach dem Beginn der Französischen Revolution 1789. 1793 errichteten die Jakobiner ihre Terrorherrschaft, Ströme von Blut flossen, Millionen verloren ihr Leben. Es verwundert, daß Kant auf diesen großen Bürgerkrieg nicht einging. Der ja dann mit den Kriegszügen Napoleons weitere Millionen Opfer forderte.
Der französische Bürgerkrieg fand erst sein Ende, als keine Kämpfer mehr vorhanden waren.
Der syrische Bürgerkrieg, so ist zu befürchten, folgt der gleichen Logik, zumal viele ausländische Kämpfer und Regierungen (Iran, Türkei, Rußland, USA) involviert sind. Für den Bürgerkrieg sind nicht zuletzt auch die Exilgruppierungen in London verantwortlich, die nicht aufhören werden, Kämpfer anzuwerben und mit Waffen zu versorgen. Zu den Exilanten schreibt der Entwicklungsökonom Collier:
„Im schlimmsten Fall haben Auslandsgemeinden die Verbindung zur Realität in ihren Herkunftsländern verloren, pflegen als Abzeichen einer eigenen Identität in den Aufnahmegesellschaften weiterhin ihre Beschwerden über längst vergangene Zustände und finanzieren und ermutigen in anderer Weise zum Zeichen ihrer Solidarität mit ihrer vorgeblichen Identität die extremsten Kräfte in ihren Herkunftsländern. Ein katastrophales Beispiel dieses Phänomens ist die Unterstützung, die der separatistischen Rebellion der TAMIL TIGERS in Sri Lanka vonseiten der tamilischen Auslandsgemeinden in Nordamerika und Europa zuteil wird. Durch diese Einmischung ist die Lage der Tamilen höchstwahrscheinlich schlechter, als sie es wäre, wenn die Auslandsgemeinden sich still verhalten hätten.“
Collier, Exodus, Warum wir Einwanderung neu regeln müssen, 2013, S. 200f.)
Wie katastrophal sich politisches Asyl auswirken kann, zeigen insbesondere auch die Fälle Lenin und Khomeini.
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