Mittwoch, 16. November 2016

Die beste aller Welten 0/1









Leibniz starb am 14.11.1716. Er war ein großartiger Mathematiker. Und ein Lutheraner mit Rosenkranz. Das ist bemerkenswert. Luther hatte diesen Firlefanz abgeschafft. Den Rosenkranz hielt er Räubern entgegen auf einer Mittelmeerfahrt. Sagte er seinem Sekretär späterhin. (Vgl. ‘Der Abwehrzauber hat nichts von seinem Reiz verloren’ Borgolte, FAZ 30.9.10)

Ein Protestant also mit katholischen Perlen, der die Infinitesimalrechnung fand. Und in seiner Theodicee die beste aller Welten vorfand. Man merkt, als Philosoph war er eine Pfeife. Zur Weltweisheit trug er nichts bei.

Nehmen wir ein praktisches Beispiel wie den gesellschaftlichen Umgang mit der Homosexualität, den wenig später Voltaire kritisierte. Zukunftsweisend. Man dachte noch im 20. Jahrhundert so platonisch blödsinnig wie Leibniz. Und einen anderen großen Mathematiker traf diese Denkungsunart: Alan Turing. Zugespitzt könnte man sagen: weil solche philosophischen Trottel wie Leibniz dem fatalen Christentum keinen Tritt gaben, ja, sogar abergläubisch waren, deswegen gab es die christlich inspirierte Strafgesetzgebung, die Turing in schlimme Leiden und in den frühen Tod trieb. Turing selbst war so einseitig mathematisch begabt, daß er trotz bereits vorhandenen Genetikwissens der Zeit (Galton, Delbrück u.a.) mental nicht in der Lage war, sich von dem christlichen Humbug zu distanzieren.
Schade. Sehr schade.














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