Seligman, Flourish, S. 40
Dänemark, wo 33 Prozent der Bevölkerung aufblühen, nimmt in Europa Platz 1 ein. England liegt im Mittelfeld mit 18 Prozent, und Russland, wo die Flourishing-Rate nur bei 6 Prozent der Bevölkerung liegt, belegt den letzten Platz.
"Wohlbefinden hat fünf messbare Elemente (PERMA):
· Positives Gefühl (Aspekte davon sind Glücklichsein und Lebenszufriedenheit)
· Engagement
· Beziehungen (Relationships)
· Sinn (Meaning)
· Zielerreichung (Accomplishment)
Kein einzelnes dieser Elemente definiert das Wohlbefinden, aber jedes trägt dazu bei. Einige Aspekte dieser fünf Elemente werden subjektiv durch Selbsteinschätzung gemessen, doch andere Aspekte sind objektiv messbar. (…)
Felicia Huppert und Timothy So von der Cambridge University haben Flourishing in 23 europäischen Ländern definiert und gemessen. Ihre Definition von Flourishing entspricht dem Geist der Theorie des Wohlbefindens: Damit man von einem Individuum sagen kann, dass es aufblüht und sich entfaltet, muss es alle unten angegebenen >Kerneigenschaften<< besitzen und dazu noch drei der sechs >>zusätzlichen Eigenschaften<<.
Kerneigenschaften zusätzliche Eigenschaften
Positive Gefühle Selbstachtung
Engagement, Interesse Optimismus
Sinn, Bedeutung im Leben Resilienz
Vitalität
Selbstbestimmtheit
Positive Beziehungen
(Seligman)
Es ist nicht einfach, sich auf die Länderliste einen Reim zu machen. Jedenfalls spielt die individuelle Freiheit eine Rolle: Polen, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Ukraine, Slowakei, Bulgarien, Portugal und zuletzt Rußland befinden sich in der unteren Hälfte. Das sind Länder mit kollektivistischen Neigungen, die etwa die Meinungsfreiheit nicht besonders hochschätzen. Warum sich aber in Spanien die Bürger durchschnittlich so viel besser fühlen als in Frankreich, leuchtet nicht unmittelbar ein. Beide Länder besitzen eine katholische Tradition, beide wählen gern sozialistisch, beide haben viel Landwirtschaft. Hat es etwas mit der Ganztagsform von Kinderkrippe, Kindergarten und Schule zu tun?
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