Potts, Sex and War, S. 206
Was verbindet die Tlingit mit den Friesen? Die Sklaverei ist es nicht,
denn die wird nur von den Tlingit berichtet (Potts), nicht aber von den Friesen.
Die Tlingit sind ein Indianervolk und siedeln an der Küste Alaskas und Kanadas, also ziemlich weit weg von den Friesen. Sklaven waren für die Tlingit weniger Arbeitskräfte als Trophäen - und Opfer. Wenn ein neues Haus gebaut wurde, wurde ein Sklave getötet. Und von den Friesen wird berichtet, daß „was Lebiges“ in einen neuen Deich hineinmußte, wie Theodor Storm in seinem „Schimmelreiter“ berichtet. War kein Kind da, so tat es auch ein Hund.
Besonders hohen Bedarf an Opfern hatten die Azteken. Jüngst wurden im Haupttempel von Mexiko-Stadt 42 Kinderskelette ausgegraben, die dort einem Regengott geopfert worden waren. Diego Durian, ein Priester aus dem Gefolge des Cortez, berichtet von einem Opfermassaker an 500 Opfern.
Das Abschlachten von Menschen als Opfer kann also als menschliche Universalie festgestellt werden, die erst in der griechischen Antike fraglich wurde. Von dort beeinflußt beendete auch eine Religion - das Christentum - den Opferkult für sich, bezeichnenderweise durch ein letztes Großopfer; der offiziellen Legende nach opfert ein Gott seinen Sohn.
Aber Traditionen sterben langsam. Das islamische Opferfest steht dafür.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen