Mittwoch, 1. Februar 2017

Geschlecht und Krieg








Gemessen an ihrer Nachkommenschaft gehören der mongolische Krieger Dschingis, der irische König Niall und der Mandschu-Kaiser Nurhaci zu den erfolgreichsten Vergewaltigern und Männern in der Geschichte, so Malcolm Potts in seinem Buch „Sex and War“ (S. 8). 
Schreibanlaß für sein Buch waren seine Erlebnisse als Arzt 1972 in Bangladesch nach dem Bürgerkrieg. Die pakistanischen Soldaten hatten Zivilisten angegriffen, die Männer erschossen und die Frauen vergewaltigt. Potts leitete eine Gruppe von Ärzten, die den Opfern der Massenvergewaltigungen half, so gut es ging. Massenvergewaltigungen im Rahmen von Kriegshandlungen sind weiterhin gang und gäbe in Afrika. In Europa rief seinerzeit die russische Rote Armee zu Massenvergewaltigungen deutscher Frauen auf und praktizierte sie. Von der  serbischen Armee und den serbischen Milizen wird im jugoslawischen Bürgerkrieg in vermindertem Umfang Ähnliches berichtet. 
Daß Männer als Vergewaltiger auftreten können, hat als Voraussetzung die enge hirnliche und endokrinologische Verflechtung von Sexualität und Aggression. (Vgl. John Archer, Testoterone and Aggression etc.)


Die Aggressionsneigung wird u.a. kulturell kontrolliert, daher sind Massenvergewaltugungen in der Geschichte des lateinischen Westeuropas weniger bekannt. Tradition und der Prozeß der Zivilisation (Elias) sowie veränderte Erziehungspraktiken haben eine Frauenemanzipation zugelassen, die ihrerseits zu einer weiteren Pazifizierung beiträgt. Aber auch zu einer permissiven Multikultigesinnung, die die Feinde der europäischen Kultur nicht mehr erkennt. Die europäischen Homizidraten, die 500 Jahre sanken, steigen seit den 1970er Jahren wieder an. (Vgl. Manuel Eisner u.a.)



















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